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Milliarden statt Ideen
Von Dr. Oliver Everling | 14.Februar 2018
CDU, CSU und SPD setzen in ihrem Koalitionsvertrag einen Schwerpunkt auf Bildung. Im Fokus steht die Stärkung der Ausbildungsberufe. „Wir begrüßen diesen Schritt“, sagt Anja Hofmann, Vorstandsmitglied der auf Studienfinanzierung spezialisierten Deutschen Bildung. „Es ist wichtig, dass Bildungsalternativen zum Studium wieder aufgewertet werden, um sie für junge Menschen wieder attraktiver zu machen.“
Wer ein Studium für den richtigen Weg hält, sollte allerdings nicht an der Finanzierung scheitern. Dieses Ziel ist auch im Koalitionsvertrag verankert. „Die angekündigte Aufstockung des Bafögs um eine Milliarde Euro klingt zunächst viel, allerdings verteilt sie sich auf vier Jahre“, erklärt Hofmann. Auch sei nicht klar, welcher Anteil davon tatsächlich bei bedürftigen Studenten ankommen wird. Die Stärkung des Bafögs sei dennoch ein Schritt in die richtige Richtung, ebenso wie der Ausbau von Stipendienprogrammen, die häufig auch an die Bafög-Richtlinien geknüpft seien.
„Auch nach dem Ausbau des Bafögs fallen vermutlich zahlreiche Studenten durch das Raster“, befürchtet Hofmann. Auslandsstudiengänge und private Hochschulen sind mit zusätzlichen Kosten verbunden. Hinzu kommen die Lebenshaltungskosten in den Unistädten, die besonders wegen der Mieten weiterhin stark anziehen werden. „Private Studienfinanzierung wird ein unverzichtbarer Baustein in der Bildungsfinanzierung bleiben und einen Beitrag zur Bildungschancengerechtigkeit leisten“, sagt Hofmann. Über den deutschlandweiten Studienfonds der Deutschen Bildung können Studenten flexible Beträge beantragen und gleichzeitig ein Trainingsprogramm für den Berufseinstieg nutzen.
Dem Koalitionsvertrag fehlen Ideen und Visionen. Neue Ansätze, Methoden, Verfahren oder Konzepte sucht man nicht nur zum Thema Bildung vergeblich. Zwar wird an vielen Stellen des Koalitionsvertrages von „mehr“ und „fördern“ gesprochen, zugleich aber auch versprochen, die Steuerbelastung und Belastung mit Sozialabgaben des Bürgers nicht weiter zu erhöhen.
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