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A-Ratings für Hannoveraner Versicherungen
Von Dr. Oliver Everling | 23.September 2010
Die beiden Hannoveraner Versicherungsgesellschaften, Concordia Versicherungs-Gesellschaft a.G. (Concordia Versicherung) und Concordia Rechtsschutz-Versicherungs-AG (Concordia Rechtsschutz), haben sich 2010 erstmalig dem Assekurata Rating unterzogen und erhalten beide ein gutes (A) Rating.
Die Sicherheitslage der Concordia Versicherung schätzt Assekurata als gut ein. Ausschlaggebend hierfür ist unter anderem die Tatsache, dass das Unternehmen sein Sicherheitskapital in den vergangenen fünf Jahren deutlich von 190,1 Mio. € auf 227,4 Mio. € erhöht hat. Des Weiteren wirkt sich das gute Risikomanagement positiv auf die Sicherheitslage aus.
Die Concordia Rechtsschutz erhält in dieser Teilqualität eine weitgehend gute Beurteilung. 2009 hat das Unternehmen sein sichtbares Eigenkapital deutlich von 16,0 Mio. € auf 18,3 Mio. € erhöht. Im Verhältnis zu den gebuchten Prämien für eigene Rechnung entspricht dies einem Anstieg von 19,99 % auf 22,56 %. Dieser Wert liegt zwar deutlich unter dem Marktdurchschnitt anderer Rechtsschutzversicherer von rund 40 %, Assekurata berücksichtigt hierbei jedoch, dass bei der Concordia Rechtsschutz die Muttergesellschaft im Bedarfsfall bereitstünde, um Kapital zuzuführen.
Infolge steigender Schadenaufwendungen sinkt das versicherungstechnische Ergebnis für eigene Rechnung bei der Concordia Versicherung 2009 von 1,36 % der verdienten Bruttoprämie auf -1,14 %. Marktweit beträgt die versicherungstechnische Erfolgsquote im selben Zeitraum 2,23 %. Allerdings fällt auf, dass Versicherer mit einem ähnlich hohen Kraftfahrtversicherungsanteil wie die Concordia Versicherung mit -0,87 % ebenfalls eine negative Quote aufweisen. Hierin macht sich der harte Preiskampf innerhalb dieser Sparte bemerkbar.
Im Jahr 2009 hatte die Concordia Rechtsschutz einen starken Anstieg der Schäden in den Bereichen Arbeits- und Vertragsrechtsschutz zu verkraften. Aufgrund dessen stieg die Schadenquote des Unternehmens von 73,55 % auf 75,87 %, was unter anderem zu der sehr schwachen Erfolgslage führt. Der Trend steigender Schadenaufkommen ist allerdings im gesamten Rechtsschutzmarkt zu beobachten. So ist nach Angaben des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft die Bruttoschadenquote 2009 marktweit von 71,2 % auf 75,0 % gestiegen.
Die Concordia-Gesellschaften legen einen hohen Wert auf ihren Kundenservice. Beispielsweise finden sich Kunden, die die Gesellschaften aus verschiedensten Gründen anrufen, nicht in einem Call Center, sondern über eine Direktdurchwahl umgehend in der zuständigen Abteilung wieder. Somit können die Anliegen direkt mit einem kompetenten Fachmann besprochen werden. Dies und auch die gute Ausbildung der Mitarbeiter spiegelt sich in einer hohen Kundenzufriedenheit mit der Kompetenz der Mitarbeiter in der Zentrale wider. Beispielsweise geben mit 67,3 % überdurchschnittlich viele Kunden der Concordia Versicherung an, insgesamt sehr oder vollkommen zufrieden mit ihrem Versicherer zu sein. Bei der Concordia Rechtsschutz sind dies 62,4 %; der Durchschnittswert der von Assekurata gerateten Schaden-/Unfallversicherer liegt bei 61,7 %.
Aufgrund des harten Preiswettbewerbs in den vergangenen Jahren verlor die Concordia Versicherung in der besonders wichtigen Kraftfahrtversicherungssparte Kunden in größerem Umfang, berichtet die Ratingagentur. Dies führte zu einem sehr schwachen Wachstum. Aufgrund des vollzogenen Strategiewechsels befindet sich die Gesellschaft inzwischen wieder auf Wachstumskurs. Hierbei steht nicht die Preispolitik im Vordergrund. Vielmehr liegt das Augenmerk der Concordia Versicherung auf hochwertigen Tarifen mit guten Anbündelungsprodukten sowie der Sicherstellung einer hohen Kundennähe. Aus diesem Grund sind die Kfz-Policen der Concordia Versicherung im Vergleich mit den preisgünstigsten Tarifen anderer Versicherer – vor allem der Online-Versicherer – entsprechend positioniert. Die Kundenbefragungsergebnisse zeigen, dass diese Strategie von der Kundschaft akzeptiert und honoriert wird.
2009 wächst die Concordia Rechtsschutz nach Verträgen erstmals stärker als nach gebuchten Prämien. Während das Prämienwachstum 1,56 % beträgt, wächst die Gesellschaft nach Verträgen um 2,24 %. Im Vergleich hierzu wächst der Markt laut Angaben des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft sowohl nach Prämien (0,1 %) als auch nach Verträgen (0,5 %) deutlich schwächer.
Für das vergleichsweise hohe Vertragswachstum zeichnet auch der verstärkte Vertrieb des attraktiven „Sorglos“-Tarifs verantwortlich, der sich durch ein sehr gutes Leistungsangebot bei günstigen Prämien auszeichnet. Im Schadenfall verringert sich der Selbstbehalt dieses Tarifs, wenn der Kunde einen Anwalt des Anwaltsnetzwerks, mit dem die Gesellschaft kooperiert, in Anspruch nimmt.
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