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Afrikas Lichtblick in düsterer Welt
Von Dr. Oliver Everling | 5.Dezember 2012
Risiken sind relativ: Mit den Herabstufungen europäischer Staaten mit einst erstklassiger Bonität bis in den „Junk“-Status erscheinen viele afrikanische Emittenten heute wesentlich attraktiv. Hinzu kommen Heraufstufungen des Ausblicks von Gabon, Nigeria oder Angola, die diese Staaten immer näher zum Bereich der Staaten mit Anlagequalität bringen. Arnaud Louis, Associate Director von Fitch Ratings, erläutert auf der Afrika-Konferenz von Fitch Ratings in Frankfurt am Main die erteilten Ratings. Die Konferenz widmete sich dem Thema „Africa: Bright Spot in a Gloomy World“. Schon heute „Investment Grade“ sind Südafrika (BBB+), Marokko (BBB-), Namibia (BBB-) und Tunesien (BBB-).
Carmen Altenkirch, Director von Fitch Ratings, berichtet aktuell aus ihren jüngsten Besuchen in Afrika. „Angola erinnert mich an Portugal in seinen Boomjahren“, sagt die Analystin mit Blick auf die vielen Immobilienentwicklungen, die heute die Skylines größerer Städte prägen. Wie auch in anderen Staaten Afrikas zeigen hier die Investitionen Chinas ihre deutlichen Spuren. Altenkirch skizziert die fiskalischen und aus der Außenhandelsbilanz resultierenden positiven Faktoren für den positiven Ratingausblick Angolas.
„Aber inwieweit hat die Regierung aus den Fehlern von 2009 gelernt?“ Altenkirch richtet den Blick auf die Bedeutung des Ölpreises. Wenn der Ölpreis kollabiere, würden heute nicht mehr die gleichen Konsequenzen wie damals zu befürchten sein. Die Regierung habe Reserven angelegt und Maßnahmen für den Fall vorbereitet, dass es zu einem plötzlichen Rückgang der Staatseinnahmen kommen sollte. Die Reserven seien von 7 % auf 25 % des Bruttosozialprodukts erhöht worden. Die Regierung habe sich auf den Auf- bzw. Ausbau von Reserven verpflichtet, um die Verwundbarkeit durch den Ölpreis zu reduzieren.
„Wir werden hier weiterhin Fortschritte sehen“, prognostiziert Altenkirch, verschweigt jedoch nicht die nach wie vor bestehenden Schwierigkeiten. Es werde noch mindestens bis 2018 dauern, bis Angola ein Sozialprodukt von 12.000 US$ pro Kopf erreicht habe, das für Länder mit Investment Grade Ratings charakteristisch sei. Handelskredite nehmen in Angola deutlich zu, da China gerne als Kreditgeber zur Verfügung stehe. „Wir haben uns Nordangola angeschaut“, berichtet Altenkirch, „manche der Städte und Fabriken, die wir besichtigten, erinnerten uns an China.“
Altenkirch beobachtet bei ihren Besuchen in Mozambique erhebliches unerschlossenes Potential. Das Land weise erhebliche Rohstoffreserven auf, die noch nicht genutzt würden. Das Wachstum werde von 2012 bis 2014 weiterhin bei rund 7 % bis 8 % liegen. Kohle, Agrar und Infrastruktur bleiben die Favoriten für Investitionen. Der Staat beabsichtige, in die Weltklasse der Gasproduzenten aufzusteigen. Als Kohleproduzent könne Mozambique sogar der größte in Afrika werden. Ferner sei der Anteil des kultivierten Landes in Mozambique auf 47 % gestiegen.
Altenkirch berichtet über den Erfolg Zambias Erfolg auf dem Eurobond-Markt. Zambia könne sich gut mit Kenia und Angola vergleichen. Das Interesse an Rendite habe die Sorge über lokale Politik überwogen. Trotz Verstaatlichungen und Bewegungen, die Dominanz chinesischer Investoren zurückzudrängen, hätten Investoren Vertrauen so weit gewonnen, dass die Anleihen auf starke Nachfrage trafen. Die Anleiherenditen bewegten sich zwischen September 2012 und November 2012 zwischen ca. 5,3 % und 5,5 %. Zu den „Treibern des Erfolgs“ gehört für Zambia der Rohstoffreichtum, das Land ist der siebtgrößte Kupferproduzent weltweit.
Die politische Stabilität sei größer als bei anderen Staaten, die mit B oder BB geratet werden. Das Land habe mit verbesserter makroökonomischen Stabilität, Liberalisierungen und Wachstum im Bau und Bergbau erlaubten dem Staat ein durchschnittliches Wachstum von 6,5 % seit 2007. Mit einem Schuldenstand von nur 22 % des Bruttosozialprodukts in 2011 stehe der Staat wesentlich besser da als in der Vergleichsgruppe der B-gerateten Staaten.
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