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Aufhellung in Rumänien
Von Dr. Oliver Everling | 11.Juni 2015
Die verbesserte Konjunktur in den Ländern Mittel- und Osteuropas (MOE/CEE) im Jahr 2014 führte zu einer Stabilisierung der Unternehmensinsolvenzen. Der Rückgang für die Region betrug allerdings nur 0,5 Prozent. 2013 waren die Insolvenzen noch um 7 Prozent gestiegen. Das stellt der internationale Kreditversicherer Coface in seinem jährlichen „Insolvenz-Monitor CEE“ fest. Während die Insolvenzen in Slowenien und Ungarn stark stiegen, verzeichneten Serbien und Rumänien die größten Rückgänge. Der Ausblick ist insgesamt positiv: Coface prognostiziert einen Rückgang der Insolvenzen in der MOE-Region um 6 Prozent im Jahr 2015.
2014 brachte wirtschaftliche Verbesserungen für die meisten CEE-Länder. Das durchschnittliche BIP-Wachstums erhöhte sich von 1,3 Prozent im Jahr 2013 auf 2,5 Prozent im Vorjahr. Das Wachstum wurde vor allem durch die Binnennachfrage angeheizt. Der private Konsum stieg aufgrund niedrigerer Arbeitslosenraten, wachsender Löhne und eines verbesserten Vertrauens der Verbraucher. Externe Faktoren wie niedrige Rohstoffpreise kamen hinzu. Das alles reichte aber nicht, um die Zahl der Insolvenzen auf das Vor-Krisen-Niveau zu bringen. Und in etlichen Ländern stiegen die Insolvenzahlen weiter.
Ein starker Anstieg der Insolvenzen wurde in Slowenien und Ungarn verzeichnet. Obwohl Slowenien eine solide BIP-Wachstumsrate von 2,5% Prozent im Jahr 2014 präsentierte, haben sich für die Unternehmen keine sichtbaren Verbesserungen eingestellt. Die Insolvenzen stiegen um 44,7 Prozent, das höchste Niveau in der gesamten CEE-Region. Unzureichende Investitionsentscheidungen, mangelnde Anpassung an die aktuellen Wirtschaftsbedingungen und die hohe Verschuldung der Unternehmen waren die am häufigsten genannten Gründe. In Ungarn war die Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen eine der Ursachen für den hohen Anstieg der Insolvenzen um 29,4 Prozent.
Erfreuliche Ergebnisse weisen Serbien und Rumänien auf. Durch Änderungen der serbischen Insolvenzordnung im August 2014 verringerte sich im Vorjahr die Anzahl der insolventen Unternehmen um 43,8 Prozent. Die solide Konjunktur Rumäniens, gestützt durch einen stärkeren privaten Konsum und die vermehrte Nutzung von EU-Mitteln, wirkt sich positiv auf die Unternehmen aus. Die Insolvenzen haben sich um 28 Prozent verringert.
Auf der Positivseite stehen neben Serbien und Rumänien auch Polen (-6,8%), Kroatien (-14,3%) und Bulgarien (-22,8%). Wie Slowenien und Ungarn verbuchten dagegen mehr Insolvenzen Tschechien (15,4%), Slowakei (3,0%), Estland (1,8%), Lettland (4,3%), Litauen (5,4%) und die Ukraine (5,1%).
„Wir sprechen immer noch über eine beträchtliche Anzahl von über 65.000 Firmenpleiten in Zentraleuropa“, erklärt Grzegorz Sielewicz, Economist für Central Europe bei Coface. „Mit einem prognostizierten BIP-Wachstum von 2,7 Prozent sind wir aber überzeugt, dass sich der leicht positive Trend fortsetzt. Eine Erholung nach einem Konjunkturtief dauert aber viel länger als ein Einbruch aufgrund einer Marktverschlechterung.“
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