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BaFin warnt vor Risiken des Angriffskriegs gegen die Ukraine
Von Dr. Oliver Everling | 19.Mai 2022
Seit Frank-Walter Steinmeier (SPD) als Außenminister der Bundesrepublik Deutschland – wie auch seine Nachfolger Sigmar Gabriel (SPD) und Heiko Maas (SPD) – im sogenannten „Normandie-Format“ meinte, über das Schicksal der Ukraine an der Seite von Frankreich (unter Ausschluss der Vertreter der pro-russischen Separatisten) mit Russland verhandeln zu können, sind die Ergebnisse dieser Verhandlungen unübersehbar geworden. Täglich erreichen neue Bilder der Zerstörung in der Ukraine die Medien in aller Welt.
Weniger Beachtung finden dabei die finanziellen und sonstigen Konsequenzen, die von deutschen Bankkunden zu tragen sind. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine wird nach wie vor auch durch Cyberangriffe und Versuche der Einflussnahme begleitet.
„Die Bundesregierung intensiviert ihre Unterstützung der Ukraine,“ berichtet das Bundesamt für Verfassungsschutz, „indem künftig auch schwere Waffen geliefert und ukrainisches Personal daran ausgebildet werden sollen. Zudem sind vermehrt auch russische Staatsangehörige an einer Ausreise nach Deutschland interessiert.“
Das Amt berichtet über die pro-russische Cybercrime-Gruppierung KILLNET, die eine Kampagne von Überlastungsangriffen (DDoS-Angriffen) gegen diverse deutsche Webseiten aus Privatwirtschaft und Forschung durchführe. Akteure auf Seiten beider Kriegsparteien könnten aus Datenbanken im Internet, die Auskunft über das Russlandgeschäft von Unternehmen geben, Ziele zum Beispiel für Desinformations- oder Sabotageaktivitäten ableiten.
Die Bundestanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wendet sich daher mit einem Sicherheitshinweis an die Finanzwirtschaft: Angesichts des Kriegs in der Ukraine sieht die BaFin eine verstärkte Gefahr von Cyberangriffen auch auf den deutschen Finanzsektor. Die BaFin nimmt dies zum Anlass, auf den aktuellen „Sicherheitshinweis für die Wirtschaft“ hinzuweisen, den das Bundesamt für Verfassungsschutz veröffentlicht hat.
BaFin-Präsident Mark Branson hatte zuletzt in seiner Rede bei der diesjährigen Pressekonferenz der BaFin auf diese Gefahr hingewiesen: „Das deutsche Finanzsystem ist stabil. Doch der Krieg in der Ukraine, der unermessliches menschliches Leid verursacht, ruft uns ins Gedächtnis, dass Finanzstabilität kein Selbstläufer ist. Die direkten Auswirkungen des Kriegs und der gegen Russland und Belarus verhängten Sanktionen dürften – Stand jetzt – für das deutsche Finanzsystem verkraftbar sein. Denn seine unmittelbaren Verflechtungen mit diesen Ländern und der Ukraine sind begrenzt.“
Die von der Politik gemachte Katastrophe in der Ukraine kommt zu den ohnehin schon gegebenen Belastungen hinzu: „Die COVID-19-Pandemie hat den Trend weg vom Präsenz- hin zum Versandhandel verstärkt, und einige Branchen haben unter den pandemiebedingten Einschränkungen stark gelitten. Nun schwächen zusätzlich der Ukraine-Krieg und die Sanktionen die Unternehmen“, sagt Mark Branson.
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