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Banken nur noch Zulieferer
Von Dr. Oliver Everling | 25.April 2017
Die Veranstaltungsserie „Finanzdienstleister der nächsten Generation“ geht in ihre 9. Jahreskonferenz. Der Dauerbrenner in der Frankfurt School of Finance & Management füllt auch am 24. April 2017 wieder die Säle der Hochschule. „AI and the Future of Business – Was Künstliche Intelligenz für die Zukunft von Unternehmen bedeutet“ macht einleitend Hans-Christian („Chris“) Boos klar, Geschäftsführer der arago GmbH.
„Jeder nur denkbare Prozess wird von einer KI übernommen“, sieht Boos für die Unternehmen voraus. „Mit all ihren Anwendungen bauen sie akribisch an einer Landkarte der Welt gespiesen von den Daten, die sie so erzeugen.“ Das sei das Erfolgsrezept der Internetgiganten. Eine Karte werde benötigt, um sich die Welt zu erschließen und generalisieren zu können. Hierauf baue Künstliche Intelligenz auf.
„Eine KI ist anfangs wie ein leeres Gefäß. Sie braucht unsttrukturierten Input und schult adurch ihre Sinne . Sie braucht ein semantisches Verständnis der Welt und detaillierte Informationen über ihr Umfeld, um Erfahrungen übertragbar zu machen.“ Unter diesen Bedingungen lasse sich Erfahrungswissen multiplizieren.
Boos erläutert, welche Komponenten zu einer starken KI gehören. „Die etablierte Wirtschaft steht momentan unter Angriff“, warnt Boos. Die Plattformunternehmen hätten enorme Vorteile. Wie andere Unternehmen suchen Plattformen Wachstum – und laufen dabei „automatisch“ in neue Branchen hinein. Im Unterschied zu den „etablierten“ Unternehmen könnten sich die Network-Effect-Unternehmen es leisten, in „irgendetwas“ zu investieren. „Der eine kann es nicht einmal probieren, weil er die Mittel nicht hat, der andere kann es dagegen so lange probieren, bis er es hinbekommen hat.“
Bis jetzt gab es immer eine Beziehung zwischen Marke und Kunden. Mit ihren „Assistenten“ liefern die „Network Effect Companies“ jedes Produkt und jede Dienstleistung, der „Point of Sale“ wandert in die Plattform. „Die Plattform wählt aus den angebotenen Produkten und Dienstleistungen für den Kunden. Die Plattform sucht aus, wer gekauft wird. Wo ich in Urlaub fahre. Dann sind Sie nur noch Zulieferer“, sagt Boos zu der in der Frankfurt School versammelten Bankwirtschaft.
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