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Bankenabhängigkeit des deutschen Mittelstands

Von Dr. Oliver Everling | 24.Juni 2009

Mittelstandsunternehmen in Deutschland sind stärker auf ein funktionierendes Banksystem angewiesen als in anderen europäischen Ländern. Die Krise könnte sie daher stärker treffen, warnt anlässlich ihres Vortrags zum Thema „Finanzkrise = Finanzierungskrise im Mittelstand?“ Frau Prof. Dr. Christina E. Bannier von der Frankfurt School of Finance & Management. Sie sprach beim Wirtschaftsrat der CDU e.V. – Landesverband Hessen – in der Veranstaltung „Finanzierung in der Krise“ in Frankfurt am Main.

„Kurzfristige Finanzierungsprobleme drohen vor allem bei Wertverlust von Kreditsicherheiten“, analysiert Bannier. „Existenziell von einer Kreditklemme betroffen sind nur wenige, sehr dynamische Unternehmen.“ Der Großteil deutscher Mittelstandsfirmen habe die vergangenen Jahre genutzt, um seine langfristige Finanzierungssituation zu stabilisieren. Das gestärkte Eigenkapitalpolster mache auch attraktiv für alternative Financiers (z.B. Private Equity Fonds), die sich jetzt für „stabile“ Investments interessieren.

Staatliche Rettungsmaßnahmen sind aus Sicht von Bannier zweischneidig: Sie vermindern Unsicherheit auf Finanzmärkten und verbessern die Refinanzierung der Banken, sind aber auch kostspielig für die Banken, die sie nutzen. Die Maßnahmen zwingen Banken andererseits zusätzlich zu stärkerer Fokussierung auf ihre Mittelstandsklientel. Insbesondere die Langfristigkeit dieser Komponente sollte gestützt werden, fordert Bannier.

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