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Bankgebühren und Bank-Betreuung
Von Dr. Oliver Everling | 1.März 2018
Im Firmenkundengeschäft erhöhen Banken und Sparkassen vielfach ihre Bearbeitungspreise und führen neue Gebühren ein. Gleichzeitig wird die persönliche Betreuung vor Ort gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) oft reduziert. So schildern die Mitglieder der Fachgruppe Finanzierung-Rating im Verband „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e. V.“ ihre aktuellen Beobachtungen. Mit dem „KMU-Banken-Barometer 2018“ wollen die KMU-Berater mehr Transparenz in diese Veränderungen bringen und bieten den Unternehmen gleichzeitig die Möglichkeit einer kritischen Selbsteinschätzung. Die Teilnahme ist online möglich bis zum 30. April 2018 unter www.banken-barometer.kmu-berater.de.
„Mit drei Fragen zu Bankgebühren wollen wir die Unternehmen anregen, sich mit der Preispolitik ihrer Bankpartner zu beschäftigen. Im zweiten Schritt bewerten die Unternehmen zehn Thesen zu ihrer Finanzierungs- und Bankensituation. Diese Thesen bewerten die Unternehmen jetzt das fünfte Jahr in Folge. Damit können wir langfristige Trends erkennen. Beide Teile zusammen erlauben den Unternehmen eine Einschätzung des Preis-Leistungs-Verhältnisses ihrer Bankbeziehungen. Insofern ist die Umfrage auch ein Selbst-Check für Unternehmen“ erläutert Carl-Dietrich Sander, Leiter der Fachgruppe Finanzierung-Rating der KMU-Berater, den Nutzen für Unternehmen.
Darüber hinaus erhalten Unternehmen eine Beurteilung ihrer Finanzierungs-Situation aus Beratersicht mit einem ersten Handlungsimpuls zur weiteren Verbesserung. Unternehmen, die ihre Mail-Adresse hinterlegen, erhalten im Mai eine Auswertung der Umfrageergebnisse und können so ihre eigene Situation nochmals vergleichen und auf den Prüfstand stellen. Außerdem gewinnt jedes 20. teilnehmende Unternehmen das Buch „Mit Kreditgebern auf Augenhöhe verhandeln“ (NWB Verlag, Autor Carl-Dietrich Sander, 430 Seiten).
„Die verbreiteten Preiserhöhungen sind zwar nachvollziehbar, weil die Banken und Sparkassen die anhaltenden Ertragsrückgänge in ihrem Zinsgeschäft zumindest teilweise durch steigende Provisionserträge kompensieren möchten“ sagt Sander. Jedes Unternehmen sollte aber prüfen, wie es mit solchen Preiserhöhungen umgehen will. Die Handlungsalternativen reichten vom stillen Akzeptieren bis zu klaren Gesprächen über das Preis-Leistungsverhältnis aus Unternehmenssicht. Auch die Beratungsintensität ihrer Bankpartner sollten die Unternehmen dabei mit in die Waagschale legen. „Die Frage ist, ob viele Kreditinstitute mit der Reduzierung der persönlichen Betreuung vor Ort und der immer weiteren Automatisierung auch der Entscheidungsprozesse gerade bei ihren kleineren Firmenkunden diesen und sich selbst wirklich einen Gefallen tun“ so Sander.
Die KMU-Berater verweisen außerdem auf die kritischen Aussagen der Bundesbank zur weiteren Ertragsentwicklung der Banken und Sparkassen. „Vor diesem Hintergrund ist jetzt noch eine gute Zeit, die eigene Finanzierungssituation zu beleuchten und die Finanzierungsbasis gegebenenfalls zu verbreitern“ betont Sander. Denn spätestens beim nächsten Konjunkturrückgang werden viele Banken und Sparkassen ihre Kreditbereitschaft deutlich einschränken, sind die KMU-Berater überzeugt.
www.banken-barometer.kmu-berater.de
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