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Beratungsrobotor suchen Freunde

Von Dr. Oliver Everling | 4.August 2015

Robo Advisors sind Finanzdienstleister der nächsten Generation par excellence. „Sie haben den Anspruch, Vermögensberater und -verwalter aus Fleisch und Blut zu ersetzen“, schreibt Hartmut Giesen, Geschäftsführer der NextFin GmbH, in seinem Beitrag zum Buch „Finanzdienstleister der nächsten Generation“, das in Kürze im Frankfurt School Verlag in einer neuen Ausgabe erscheint.

Giesen skizziert das grundsätzliche, individuell variierte Kundenversprechen der Robo Advisors: „durch die intelligente Automatisierung von Beratungsprozessen  Anlagestrategien für jedermann umsetzbar machen, die bisher nur Reichen bis Superreichen offenstanden; zu Kosten und ab Anlagesummen, die weit unter denen von Privatbanken oder Vermögensverwaltern liegen. Dabei greift der Begriff Robo Advice im Sinne von automatisierter Beratung eigentlich zu kurz: Zum Standardmodell des Robo-Advice-Startups gehört nicht nur die Beratung, sondern auch der Anlageprozess, der je nach technischer Reife ebenfalls mehr oder weniger automatisiert ist.“

In Deutschland startete der erste Robo Advisor namens Yavalu in 2012, berichtet Giesen in seinem Artikel. „Bereits 2013 wurde Yavalu, der zunächst ein reiner Berater war, an FinanceScout 24 verkauft. 2013 starteten die Sutor Bank und Quirin Bank (Quirion) Robo-Advice-Angebote, 2014 folgten Vaamo, Easyfolio und Cashboard. Inzwischen ist der Markt unübersichtlich geworden und neue Robo Advisors poppen im Wochentakt hoch. Für alle diese Angebote gilt: Keines konnte den Erfolg der  Vorbilder aus den USA, wo das Robo Advising „erfunden“ wurde, nur annähernd wiederholen; weder gemessen am verwalteten Vermögen (Asset under Management = AuM) noch am  eingesammelten Risikokapital.“

Weltweit sieht Giesen den Robo-Advice-Markt in einer widersprüchlichen Situation: „Vor allem in den USA und in Großbritannien gelingt es den Fintech-Startups, viele Anleger zu überzeugen. Von den 14 Milliarden Dollar, die Robo Advisors Ende 2014 verwaltet haben, sind 87 Prozent in der Obhut von US-Startups. Die erfolgreichsten von ihnen, vor allem die US-Vorreiter Betterment und Wealthfront, haben die Milliarde AuM überschritten. Noch erfolgreicher sind sie beim Einsammeln von Wagniskapital: Betterment und Wealthfront sind jeweils mit über Hundert Millionen Euro finanziert und auf dem besten Wege, Unicorns mit Bewertungen jenseits der Milliarden zu werden. Ihr UK-Pendant Nutmeg ist inzwischen auch mit über 30 Millionen Euro finanziert.“

Mehr von Hartmut Giesen zum Thema „Robo Advisors“ sowie zu weiteren aktuellen FinTech-Themen gibt es im Buch „Finanzdienstleister der nächsten Generation“ demnächt im Frankfurt School Verlag.

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