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China’s Changing Banking Industry

Von Dr. Oliver Everling | 20.Mai 2012

Wer die Artikel der namhaften Autoren des Buches „China’s Changing Banking Industry“ nicht bereits an anderer Stelle gelesen hat, sollte zu diesem Titel aus dem Frankfurt School Verlag greifen (ISBN 978-3-940913-42-5). Die Buchveröffentlichung der Paper und Studien wurde durch Mittel der Europäischen  Union möglich.

Europa muss sich in der Tat mit den Veränderungen des Weltfinanzsystems befassen,  die von der Volksrepublik China ausgehen. In China sind die größten Banken der Welt ansässig, mit den größten Mitarbeiter- und Kundenzahlen, was nicht weiter erstaunlich  sein mag, aber auch mit den höchsten Kapitalisierungen.

Prof.  Dr. Chun Chang vom Shanghai Advanced Institute of Finance und  Prof. Horst Löchel  von  der Frankfurt School of Finance and Management bringen in ihrem Buch einen Autorenkreis zusammen, der sich gleich  an  mehreren Stellen mit dem „Phänomen“ des chinesischen Bankensystems befasst, für das noch vor zehn Jahren der Zusammenbruch unter der Last der Non-Performing Loans vorausgesagt wurde und heute aber Banken in Europa und in Amerika den Rang abläuft.

Die Beiträge des Buches skizzieren die Veränderungen des Bankensystems in China seit 2006, die Veränderungen der Geschäftsmodelle an konkreten Beispielen und im Vergleich, zum Beispiel zwischen Deutscher Bank und Bank of China, die  Rolle ausländischer und insbesondere europäischer Banken in China sowie die Entwicklung des Mikrofinanzsektors in China.

Breiten Raum nimmt auch die Betrachtung der Veränderungen des regulatorischen Umfeldes ein sowie speziell auch die Entwicklung Shanghais als internationales Finanzzentrum. Manche Artikel  hätten auch in jedem anderen Fachbuch zum internationalen Bankwesen Eingang finden können, da sie zwangsläufig auch ausführlich auf Entwicklungen in den USA und in Europa eingehen.

Das Buch reiht eher deskriptive Artikel neben solche, die den Ursachen und Wirkungen nachgehen und Modellierungen präsentieren. Insbesondere  die Frage nach der Überlegenheit eines Universal- oder Trennbankensystems gewinnt vor dem Hintergrund der Erkenntnisse aus dem Beispiel Chinas Aktualität, da chinesische Banken eher durch Konzentration auf Einlagen- und Kreditgeschäfte als durch Spekulationen in Eigengeschäften gekennzeichnet sind.

Die  Bewunderung des chinesischen Bankensektors durch den Leser wird durch die Erkenntnis gedämpft, dass die in staatlichem Mehrheitsbesitz befindlichen chinesischen Banken ihre Erfolge in einem abgeschotteten Währungsraum mit staatlich reglementierten Soll- und Haben-Zinsen feiern – während die staatliche Zinsbindung in Deutschland schon in den 1960er Jahren  abgeschafft wurde.

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