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Dem Atomausstieg wurde der Wind genommen

Von Dr. Oliver Everling | 9.September 2015

Der Atomausstieg bis 2022 ist beschlossen und auch auf dem jüngsten G7 Gipfel auf Schloss Elmau bekannte sich die Bundesregierung zu den hochgesteckten Klimazielen. Der Ausstoß von Treibhausgasen soll bis 2050 im Vergleich zu 2010 um bis zu 70 Prozent reduziert werden. Konventionelle Energiequellen sollen deshalb möglichst schnell durch saubere, regenerative Quellen ersetzt werden. Die Lacuna AG warnt jedoch: „In Bayern geht 2020 das Licht aus“.

„Die Realität sieht aber derzeit anders aus. Durch neue Gesetze, wie die derzeit allein in Bayern umgesetzte 10-H Regelung, gerät der Ausbau Erneuerbarer Energien mehr und mehr ins Stocken“, warnt die Lacuna AG aus München. Nach Auswertung des Bundesverbandes Windenergie (BWE) und des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) sei der Zubau von Windkraftanlagen in Bayern im ersten Halbjahr 2015 um ein Viertel gegenüber dem Vorjahr gesunken. Während in den ersten sechs Monaten des Jahres 2014 noch 51 neue Windräder aufgestellt wurden, seien es 2015 im selben Zeitraum nur mehr 37 gewesen. Zwölf der 37 Windräder wurden von der Regensburger Lacuna AG realisiert, welche damit zu den wichtigsten Initiatoren der Energiewende gehört.

Ottmar Heinen, Geschäftsführer der Lacuna, findet hier deutliche Worte für die bayerische Energiepolitik: „Wenn die bayerische Landesregierung nicht will, dass 2020 in Bayern die Lichter flackern oder gar ganz ausgehen, muss sie heute verantwortlich handeln und auf eine gesunde Mischung aus alternativen Energien wie Wind, Wasser und Sonne, statt auf kurzfristigen Populismus setzen.“ Gerade im Bereich der bayerischen onshore Windenergie stecke großes Potential. Aufgrund der 10-H Regelung dürfen aber nur noch etwa 0,68 Prozent der Fläche Bayerns potentiell zur Gewinnung von Windenergie genutzt werden. „Zu wenig, um den wichtigen Anteil, welchen die Windenergie in den Plänen der Regierung zur Energiewende hat, umzusetzen,“ schreibt die Lacuna.

Selbst im vergleichsweise schwachen Windjahr 2014 konnten alle Publikumsfonds der Lacuna prognosegemäß ausschütten, wie die kürzlich veröffentlichte Leistungsbilanz zeige, so Heinen. „Das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bietet für Anleger weiterhin eine gute und langfristig kalkulierbare Grundlage“, erläutert Heinen. „Wir wollen auch in Zukunft unserer Verantwortung für einen nachhaltigen Umbau des Energiesystems nachkommen und hoffen dabei auf die Unterstützung der Politik“.

Durch die schwierigen Rahmenbedingungen für neue Windprojekte erscheinen Investments in bereits bestehende Windparks lukrativer. Derzeit sind in Bayern mit den Windparks Bucheck und Hohenzellig zwei Parks der Lacuna im Vertrieb. Die beiden Anlagen sind bereits deutlich vor dem prospektierten Termin vollständig ans Stromnetz angeschlossen worden und profitieren somit noch von den für 2015 gültigen Einspeisevergütungen aus dem EEG. Dadurch sollen diese Parks langfristig kalkulierbare, solide Investments bieten, welche auf absehbare Zeit die einzigen Windkraftinvestments in Bayern bleiben könnten.

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