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Der Weg ist das Ziel
Von Dr. Oliver Everling | 27.März 2014
Die Chancen von Sachwertinvestments vor dem Hintergrund historisch niedriger Kapitalmarktzinsen lassen den Blick auf die reskap Windwerte auf der BIT-Jahresauftakttagung in Frankfurt am Main richten. Die Gesellschaft investiert in Projektentwicklungen in Polen. Sehr kurze Laufzeit von unter zwei Jahren, 12 % Verzinsung p.a., über 2 Mio. € Eigenkapital seit Dezember 2013 und erstes Projekt bei Stettin mit 48 MW und mit Realisierung Mitte 2015 sind die angegebenen „Highlights“ des Fonds.
Prof. Dr. Karl Georg Loritz von der Universtität Bayreuth erläutert als Jurist die Sachwerte in der aktuellen Finanzsituation, Sachwerte und Sicherheit und wie man Risiken und Sicherheitsfaktoren bei Kapitalanlagen erkennt. Loritz warnt vor dem Irrtum, dass die neue Regulierung des Finanzsektors etwas daran geändert habe, was in den Produkten „drin“ sei.
Loritz skizziert die wirtschaftshistorischen Neuheiten unserer Zeit: niedrige Kapitalmarktzinsen, weiter wachsende Verschuldung der Staaten, Aktienkurse auf Höchstständen, Blender und Dilettanten auf höchsten Posten und Rettung „systemisch wichtiger“ Institute.
„Für mich gilt: Nicht die äußere Gestalt des Investments ist entscheidend, sondern der Inhalt“, sagt Prof. Dr. Karl-Georg Loritz. Immobilien seien keine Sachwerte, wenn man darunter Sicherheit verstehe. „Zum Teil werden Aktien und vermietete Immobilien pauschal als Sachwerte bezeichnet“, warnt Loritz,
Bei herzustellenden Immobilien und sonstigen „realen“ Investments gebe es Zeitphasen mit Investitionen/Kosten ohne Erträge, solche mit hohen und solche mit niedrigen Erträgen/Renditen. „Die Bewertung von Kapitalanlagen erfolgt viel zu pauschal nach groben Assetklassen“, beobachtet Loritz, z.B. Aktien, Anliehen, Windkraft, Schiffe, Solaranlagen, Private Equity und Venture Capital.
„Meine These: Der Kapitalanleger muss wie ein Bergsteiger den genauen Weg kennen“, argumentiert Loritz. Für eine Ratingagentur habe nur der höchste Berg in Berlin der sicherste, da man von diesem nicht herunterfallen könne. Ein Bergsteiger würde einen Bergführer am Matterhorn einfach danach fragen, welchen Weg er nehme müsse, um ein gegebenes Ziel mit minimalem Risiko zu erreichen.
„Anleger investierten oft in der Bestandhaltungsphase, vor deren Beginn hatten Andere bereits die Gewinne abgeschöpft“, rechnet Loritz vor. „Voraussetzung hoher Renditen ist die Investition in einer zeitlichen Phase mit hoher Wertschöpfung. RIsiken und Cnachen bei in- und demselben Investment können bei zeitverschiedenem Ein- und Ausstieg völlig unterschiedlich sein.“
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