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Deutschland bleibt noch AAA

Von Dr. Oliver Everling | 7.Dezember 2011

Die Feri EuroRating Services AG hält an ihrer höchsten Bonitätseinschätzung für Deutschland fest. Für die Beibehaltung der höchsten Bonitätsnote „AAA“ sprechen vor allem die große Wirtschaftskraft, die Position Deutschlands als weltweiter Nettogläubiger und die hohe Stabilitätskultur auch in Bezug auf die öffentlichen Finanzen.

Nach Einzelindikatoren betrachtet, liegt die Bewertung des deutschen Schuldenstandes mit aktuell mehr 80% des BIP und des Haushaltssaldos mit einem Defizit von knapp 1% des BIP im Jahr 2011 zwar unterhalb der Bestnote. Jedoch wird dies durch die Stärken Deutschlands mehr als ausgeglichen.

Die finanziellen Verpflichtungen, die Deutschland mit der EFSF und den Notkrediten für Griechenland bisher eingegangen ist, sind in den Feri-Prognosen bereits enthalten. Selbst wenn die gegebenen Bürgschaften und Garantien für die Griechenland-Hilfe in voller Höhe zahlungswirksam würden, stiege die Verschuldung Deutschlands lediglich um etwa 2 Prozentpunkte des BIP an. Auch dies würde an der höchsten Bonitätseinschätzung Deutschlands nichts ändern.

Eine Neubewertung der Risiken wäre erforderlich, wenn ein großes Mitgliedsland der Eurozone Hilfsgelder benötigen würde, deren Höhe die Mittel der EFSF übersteigt, oder wenn die Europäische Währungsunion auseinanderbrechen würde. Beides ist aus heutiger Sicht unwahrscheinlich. Daher ist aus unserer Sicht eine schlechtere Bonitätseinschätzung Deutschlands derzeit nicht absehbar.

Unabhängig davon wird die Feri EuroRating Services AG die politischen Beschlüsse des kommenden Wochenendes sowie ihre möglichen Auswirkungen auf die Bonität der einzelnen Länder analysieren und gegebenenfalls ihre Bonitätseinschätzungen anpassen.

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