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Deutschland vor Produktivitätsschub

Von Dr. Oliver Everling | 5.Mai 2015

In den kommenden Jahren kann es durch die zunehmende Automatisierung zur massiven Einsparung von Arbeitskräften kommen. Roboter werden zukünftig verstärkt den Menschen als Arbeitskraft ersetzen oder sich einen Arbeitsplatz mit ihm teilen. Die Kosten von 18,3 Millionen Arbeitsplätzen können in Deutschland innerhalb der nächsten zehn bis 20 Jahren durch die „Robotisierung“ eingespart werden.

Mut machen die Ergebnisse einer volkswirtschaftlichen Analyse der ING-DiBa: „Dieser gravierende Wandel wird gewaltige Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen und ein hohes Maß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von den Arbeitnehmern erfordern“, erläutert Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING-DiBa.

Führungskräfte, sowie Akademiker in wissenschaftlichen und kreativen Berufen unterliegen der geringsten Wahrscheinlichkeit einer Automatisierung. Berufe, die eine Spezialisierung oder Expertenwissen erfordern, sind ebenfalls kaum betroffen. Dagegen werden administrative Tätigkeiten mit hoher Wahrscheinlichkeit einer Automatisierung unterliegen.

Laut Analyse der ING-DiBa bieten sich die größten Einsparungspotentiale bei Büro- und Sekretariatskräfte (1,9 Millionen Arbeitsplätze), Hilfskräfte für Post- und Zustelldienste sowie Lagerwirtschaft (1,5 Millionen Arbeitsplätze), Verkäufer (1,2 Millionen Arbeitsplätze), Hilfskräfte in der Reinigung (1,1 Millionen Arbeitsplätze) und bei Gastronomieservicekräfte (661.570 Arbeitsplätze).

Alleine durch den Einsatz von Drohnen, durch automatisierte Abläufe in Lagerhallen und im Transport könnten demnach bis zu 1,5 Millionen Arbeitsplätze ersetzt werden. Insgesamt machen alleine die fünf genannten Berufe 6,3 Millionen gefährdete Arbeitsstellen aus.

Die genannten Entwicklungen bedeuten laut ING-DiBa Chefvolkswirt Carsten Brzeski Risiken und Chancen: „Bei jedem technologischen Fortschritt gibt es Gewinner und Verlierer. Auch jetzt werden durch die zunehmende Automatisierung wieder neue, andere Arbeitsplätze entstehen. Die deutsche Wirtschaft sollte diese Herausforderung angehen.“

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