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Die digitale Zukunft gestalten: Das Potenzial von Web3 durch innovative Infrastruktur und regulatorische Anpassung freisetzen
Von Dr. Oliver Everling | 4.Dezember 2024
Auf der Handelsblatt-Tagung „BankenTech“ sprach Julia Martens, Chief of Staff beim Krypto-Verwahrer Finoa, über die Chancen und Herausforderungen von Web3 für den Finanzsektor: „Shaping the Digital Future: Unlocking Web3 Potential Through Innovative Infrastructure and Regulatory Alignment“. Sie skizzierte die Evolution des Internets von Web1, das hauptsächlich statische Inhalte bot, über Web2 mit seinen interaktiven Plattformen, hin zu Web3, einer dezentralen, blockchain-basierten Infrastruktur. Martens betonte, dass Web3 enormes Potenzial für die Finanzmärkte habe, sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch in Bezug auf Sicherheit und Nutzungsvielfalt.
Das wirtschaftliche Potenzial von Web3 liege insbesondere in der Einführung von Kryptowährungen und der Tokenisierung realer Vermögenswerte (Real World Assets, RWA). Kryptowährungen hätten sich mittlerweile als eigene Anlageklasse etabliert, während tokenisierte Vermögenswerte neue Möglichkeiten in den Bereichen Kreditvergabe, dezentraler Handel (DEX-Trading) und On-Chain-Finanzierung eröffnen. Martens hob hervor, dass dezentrale Finanzanwendungen (DeFi) durch den direkten Zugang zu globalen Märkten rund um die Uhr neue Dimensionen für Handel und Settlement schaffen könnten. Dies biete Banken und Investoren immense Möglichkeiten, vorausgesetzt, technologische Barrieren und regulatorische Herausforderungen würden überwunden.
Eine zentrale Rolle spiele die sogenannte „On-Chain-Partizipation“, bei der Akteure durch Governance-Mechanismen, Token-Ansprüche und Liquiditätsbereitstellung (LPing) aktiv Einfluss nehmen könnten. Martens erklärte, dass Prime-Brokerage-Dienste im Web3-Bereich durch ihre breite Abdeckung von Vermögenswerten und den kontinuierlichen Zugang zu Handel und Abwicklung neue Standards setzen könnten. Allerdings seien technologische Reife, Marktumfeld und Risikobereitschaft entscheidende Faktoren für die breitere Adaption dieser Technologien.
Martens verwies auch auf die zunehmende Verschmelzung von dezentralen Finanzdiensten (DeFi) und traditionellen Finanzinstituten (TradFi), ein hybrides Modell, das als „CeDeFi“ bezeichnet wird. Dieses ermögliche es Finanzunternehmen, von der Flexibilität und Innovation dezentraler Technologien zu profitieren, ohne die regulatorischen und operativen Vorteile zentraler Institutionen aufzugeben. Abschließend betonte sie, dass die Tokenisierung traditioneller Vermögenswerte und die Schaffung globaler Zahlungssysteme die Zukunft der Finanzmärkte nachhaltig prägen könnten, sofern Unternehmen bereit seien, innovative Infrastrukturen zu nutzen und regulatorische Hürden zu überwinden.
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