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Die nächste Krise kommt bestimmt
Von Dr. Oliver Everling | 10.Oktober 2011
Kein Galgenhumor, sondern nüchterne Analyse der Erfolgsaussichten immer weiterer, staatlicher Rettungspakete: „Nächste Krise wird heilsame Wirkung haben“ – so überschreibt die Saxo Bank ihren jüngsten Kommentar zum Quartalsausblick.
Die Saxo Bank, Spezialist für Online-Trading und Investment, erwartet in ihrem Ausblick auf das vierte Quartal weitere Versuche der Politik, das Finanzsystem zu retten. Allerdings rechnen die Saxo-Experten nicht mit einem Erfolg dieser Maßnahmen und kommen deshalb zu dem Schluss, dass die nächste Krise unausweichlich sei. Diese werde dann aber auch positive Effekte haben.
In den letzten Monaten habe sich das globale Wirtschaftsklima weiter verschlechtert. Die Wachstumsaussichten hätten sich eingetrübt, und weltweit setzten Regierungen und Zentralbanken nun alle Hebel in Bewegung, um das System abermals vor dem Zusammenbruch zu retten. In Europa seien erneute Bemühungen gescheitert, der Schuldenkrise endlich zu entkommen, da die Solidarität der EU-Regierungen mittlerweile deutlich hinter eigenen nationalen Belangen zurückgestellt werde.
Erstmals seit Monaten sind die Saxo Bank Experten jedoch optimistisch, dass diese nächste Krise das exzessive Schuldenmachen und die verfehlten Wirtschaftspolitiken der westlichen Welt beenden werde. Dies lasse auf freie Märkte hoffen sowie eine effiziente Kapitalverteilung nach Renditegesichtspunkten.
Steen Jakobsen, Chefvolkswirt der Saxo Bank, kommentiert: „Den Politikern in den Industrienationen ist es seit der Finanzkrise 2008 nicht gelungen, nachhaltig auf Erholungskurs zu schwenken – trotz aller Rettungspakete, Konjunkturprogramme und Geldschwemmen. Es sieht so aus, als ob Politik und Zentralbanken kaum etwas aus ihren vergangenen Fehlern gelernt haben – vielmehr scheinen sie sogar ihre früheren Anstrengungen verdoppeln zu wollen. Diese maximale Intervention wird uns in die nächste Krise reißen.“
„Andererseits bietet eine neue Krise die echte Chance, dass endlich Schluss ist mit dem Theaterstück des Aufschiebens und Vortäuschens, das seit Ausbruch der globalen Finanzkrise routinemäßig aufgeführt wird. Mehr denn je sehen wir die Zeit gekommen, das Wort „Krise“ in seiner eigentlichen Bedeutung als Wendepunkt zu sehen und nicht als ausgedehnte Phase von Katastrophen. Einstweilen sollten sich Anleger jedoch besser anschnallen, denn uns stehen raue Zeiten bevor, die uns aber hoffentlich zu Besserem führen werden“, so Jakobsen weiter.
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