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Digitale Assets und Krypto auf dem Weg zur Massenadaption
Von Dr. Oliver Everling | 4.Juli 2024
Auf der Handelsblatt Tagung „Zukunft Retail Banking“ diskutierten Anton Langbroek, Dr. Ulli Spankowski und Andreas Streb die Massenadaption digitaler Assets und Kryptowährungen und ihre Relevanz für das Privatkundengeschäft.
Anton Langbroek, Vice President Commercial B2B bei Bitpanda Technology Solutions, hob hervor, dass digitale Assets zunehmend in den Mainstream drängen. Bitpanda ermöglicht es Banken und Fintechs, ihren Kunden den Handel mit Kryptowährungen anzubieten. Langbroek betonte, dass das Interesse von Privatkunden an Kryptowährungen rasant wächst und sie ein fester Bestandteil moderner Anlagestrategien werden.
Dr. Ulli Spankowski, Chief Digital & Product Officer bei Boerse Stuttgart Digital, erklärte, dass die Börse Stuttgart bereits umfassende digitale Asset-Services anbietet und dass diese Technologie die Transparenz und Effizienz im Finanzmarkt erhöht. Spankowski betonte, dass die Regulierung und Sicherheit entscheidend sind, um das Vertrauen der Anleger zu gewinnen und die Akzeptanz zu fördern.
Andreas Streb, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte, sprach über die Integration von Krypto-Dienstleistungen in traditionelle Bankprodukte. Er deutete an, wie Volksbanken und Raiffeisenbanken durch Kooperationen mit Fintechs wie Bitpanda ihren Kunden den Zugang zu digitalen Assets ermöglichen. Streb sieht in der Digitalisierung und der Einbindung von Krypto-Angeboten eine Chance, jüngere Kundengruppen anzusprechen und die Attraktivität der Banken zu steigern.
Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass digitale Assets und Kryptowährungen das Potenzial haben, die Finanzlandschaft nachhaltig zu verändern. Für Privatkunden bieten sie eine neue Möglichkeit zur Diversifizierung ihres Portfolios und zur Partizipation an innovativen Finanztechnologien. Kryptowährungen können durch ihre dezentrale Natur und die Verwendung von Blockchain-Technologie zusätzliche Sicherheit und Transparenz bieten. Zudem ermöglichen sie schnelle und kostengünstige Transaktionen, was insbesondere in einer global vernetzten Wirtschaft von Vorteil ist.
Spankowski räumt ein, dass die Plattform ursprünglich für jüngere Kundinnen und Kunden gedacht war, tatsächlich habe sich aber gezeigt, dass die meisten über 35 Jahre alt sind. Streb pflichtet bei, dass Kryptowährungen ein Angebot für alle Kunden seien. „Jeden Monat gegen Millionen, über das Jahr Milliarden, an andere Plattformen raus“, daher sei es den Banken wichtig, zusammenzuarbeiten und die Kunden weiter zu betreuen.
Streb präferiert Bitcoin, denn es gehe um eine sicher Blockchain-Anwendung. Bei Bitcoin sei er sicher, dass die Blockchain so sicher sei, dass diese auch angeboten werden könne. Bei anderen Kryptowährungen müsse eher von einem Wertpapiercharakter gesprochen werden, wo ein Emittent ein bestimmtes Produkt anbietet, während Bitcoin sehr dezentral sei.
Seine Bank bietet für 99 € ein Bitcoin-Informationsgespräch für Kundinnen und Kunden an. Dies sei kein Beratungsgespräch, das sie regulatorisch geklärt worden. Bei vielen Anlegerinnen und Anlegern sei Bitcoin eine Beimischung im Portfolio, wenn auch nur in sehr geringen Anteilen.
„Ich persönlich investiere auch in Bitcoin“, sagt Lanbroek, jedoch seien auch andere Währungen interessant. Er räumt ein, dass solche Investments experimentell und hoch spekulativ seien. „Was ist meine Intention als Käufer, was will ich damit erreichen?“ Anleger müssten sich im klaren sein, was sie anstreben.
„Ich bin auch kein Bitcoin-Only-Anleger“, macht Spankowski klar. Ihm geht es um die Technologie. Eine digitale Währung könne für wesentlich mehr als nur eine Bargeldalaternative verwendet werden. Es gehe auch um die Interaktion von Maschinen. Die Anwendungen seien in der Öffentlichkeit schwer vermittelbar, der Aufklärungsbedarf entsprechend hoch.
Trotz der Chancen gibt es auch Herausforderungen. Die Volatilität von Kryptowährungen und die noch unklare regulatorische Landschaft stellen Risiken dar, die es zu managen gilt. Langbroek, Spankowski und Streb betonten die Notwendigkeit klarer Regulierungen und transparenter Rahmenbedingungen, um das Vertrauen der Verbraucher zu stärken und die Akzeptanz zu fördern.
Die Zukunft von digitalen Assets und Kryptowährungen im Privatkundengeschäft sieht vielversprechend aus. Mit zunehmender Regulierung, technologischen Weiterentwicklungen und wachsendem Interesse der Verbraucher könnten sie schon bald ein integraler Bestandteil des Finanzsystems sein. Banken und Fintechs, die frühzeitig auf diese Entwicklungen reagieren, können sich als Innovationsführer positionieren und neue Kundengruppen erschließen.
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