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Embedded Finance und Open Banking: Neue Regulierung, neue Chancen, neue Player?

Von Dr. Oliver Everling | 4.Dezember 2024

Die Podiumsdiskussion „Embedded Finance und Open Banking: Neue Regulierung, neue Chancen, neue Player?“ im Rahmen der Handelsblatt Tagung „BankenTech“ beleuchtete die tiefgreifenden Veränderungen, die durch neue regulatorische Vorgaben wie PSD3, PSR und FIDA auf Banken und Fintechs zukommen. Moderiert von Prof. Dr. Jürgen Bott von der Hochschule Kaiserslautern, fokussierte sich die Diskussion auf die Frage, wie sich der Markt wandelt und welche Chancen sich daraus für etablierte sowie neue Akteure ergeben.

Marc Bewernik, VP Product bei Qwist, betonte, dass das Hauptproblem nicht in fehlenden technologischen Investitionen der Banken liege, sondern vielmehr in den regulatorischen Anforderungen und einem oft unzureichenden Verständnis für APIs und deren Potenziale. Er erklärte, dass der Kern des Open Banking im Aufbau gesicherter Datenkanäle liege, die es ermöglichen, unterschiedliche Daten nach außen zu transportieren und diese gewinnbringend zu nutzen. Content-Management sei hierbei die Basis für innovative Lösungen. Bewernik sieht den Mehrwert und das Potenzial des Geschäfts darin, Finanzdienstleistungen direkt dorthin zu bringen, wo sie tatsächlich gebraucht werden. Für ihn bedeutet Embedded Finance, dass Banken durch Kooperationen mit Fintechs ihre Kundenschnittstelle nicht zwangsläufig verlieren müssen, sondern sich durch neue Lösungen weiterentwickeln können.

Prof. Dr. Silke Finken von der ISM München hob hervor, dass immer mehr Finanzdienstleistungen außerhalb des traditionellen Bankensektors entstehen. Sie betonte die Bedeutung von Embedded Finance, das zunehmend in die Customer Journey integriert werde. Finken stellte heraus, dass die Kundenschnittstelle eine zentrale strategische Frage darstellt, insbesondere im Dreieck von Banken, Firmenkunden und Privatkunden. In der dynamischen Marktphase, in der sich die Branche derzeit befindet, ergeben sich durch neue Arten der Kooperation zahlreiche Möglichkeiten, Mehrwert zu schaffen. Finken sieht Chancen für Banken, sofern diese Embedded Finance proaktiv und strategisch angehen. Dennoch warnte sie davor, dass Banken Gefahr laufen, durch Fintechs in den Hintergrund gedrängt zu werden, wenn sie ihre Rolle nicht aktiv gestalten.

Hartmut Giesen von der Sutor Bank erinnerte an die Entwicklung der Fintechs in den vergangenen Jahren. Während diese anfangs isoliert von den Banken agierten, hat sich das Bild durch Open Banking und Banking-as-a-Service grundlegend verändert. APIs spielen mittlerweile eine entscheidende Rolle, insbesondere bei der Bereitstellung von Dienstleistungen wie Wertpapierdepots und Dashboards. Giesen hob hervor, dass die Vereinheitlichung der Regulierung in der EU nicht nur hemmend, sondern auch als treibende Kraft wirken kann. Er verwies auf Apple Pay als Beispiel dafür, wie wichtig es für Banken ist, sich technologischen Trends anzupassen. Kunden, insbesondere jüngere Generationen, wählen ihre Bank zunehmend danach aus, ob sie moderne Zahlungsdienste wie Apple Pay unterstützt.

Insgesamt verdeutlichte die Diskussion, dass Embedded Finance und Open Banking den Finanzsektor nachhaltig verändern werden. Banken und Fintechs stehen vor der Herausforderung, neue Kooperationen einzugehen und innovative Lösungen zu entwickeln, um den sich wandelnden Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. Die regulatorischen Änderungen schaffen sowohl Hürden als auch Chancen, die es zu nutzen gilt. Entscheidend wird sein, ob und wie Banken ihre strategische Rolle in diesem neuen Ökosystem definieren und gestalten.

Themen: Bankenrating, Innovationsrating | Kommentare deaktiviert für Embedded Finance und Open Banking: Neue Regulierung, neue Chancen, neue Player?

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