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Ende der leichten Prognosen
Von Dr. Oliver Everling | 18.November 2014
Nach einer Phase historisch niedriger Volatilität ist die Welt aus makroökonomischer Sicht wieder spannend geworden. Die Entwicklung an den Finanzmärkten war vom Verhalten der Zentralbanken geprägt. Da diese fest an „Alternativlosigkeit“ der Politik des leichten Geldes glaubten, hatten es die Analysten einfach, die Konsequenzen der Geldschwemme für die Vermögenswerte vorauszusehen. Da die Liquidität nicht primär in steigenden Verbraucherpreisen absorbiert wurde, musste es zur Inflation bei Aktien, Anleihen und anderen Assets kommen.
Daher erscheint der Urteil der Analysten von der Schweizer Großbank plausibel: Credit Suisse erwartet, dass diese bewegte Phase 2015 andauert, mit einem unterschiedlich hohen Wirtschaftswachstum und unterschiedlicher Geldpolitik in den Welt-Regionen, was zu bedeutenden Verschiebungen bei Investitionsströmen und Kapitalmarktpreisen führen dürfte.
„Solche Änderungen sind zwangsläufig unsicher und vollziehen sich nicht in geordneten Bahnen“, kommentiert die Credit Suisse. „Wenn Kaltfronten einzelner Zentralbanken mit Warmfronten anderer Zentralbanken kollidieren, könnte das zu häufigeren Markt-Turbulenzen führen, als es in der jüngeren Vergangenheit der Fall war.“
Credit Suisse erwartet, dass die Differenzen zwischen den kurzfristigen Zinsen in den verschiedenen Regionen steigen und der US-Dollar gegenüber den meisten Währungen an Wert zulegt. Kreditmärkte bleiben volatil, dürften aber outperformen. Besicherte Anleihen sollten von den besseren Fundamentaldaten profitieren. Höhere US-Zinsen könnten dazu führen, dass freies Kapital aus Schwellenländern abfließt. Dies sollte aber nur bestimmte Länder betreffen, nicht die ganze Anlageklasse der Schwellenländer.
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