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Endet 30-Jahre-Hausse bei US-Staatsanleihen?

Von Dr. Oliver Everling | 26.August 2013

„Die letzten Monate werden uns vermutlich nicht nur wegen der Zinswende in Erinnerung bleiben. Sie könnten“, spekuliert Robert M. Hall, MFS Institutional Fixed-Income Portfolio Manager, „das Ende der dreißigjährigen Anleihen-Hausse markieren. Wegen der vielen Unsicherheiten, die unerwartete Änderungen der Geldpolitik zur Folge haben können, zögern wir allerdings noch damit, ihr Ende definitiv auszurufen.“

„Nachdem die Fed ihre Intentionen in Statements und Reden klar gemacht hat, könnten wir jetzt am Beginn einer Baisse bei Staatsanleihen stehen“, so die Vermutung der Experten von MFS Investment Management weiter. Noch aber stehe nicht fest, wie lange sie anhalten werde. Angesichts des Wirtschaftswachstums und der Inflation in den USA dürften die Zinsen nur langsam normalisiert werden, so dass die „normalen‘‘ Renditen nicht so hoch sein werden, wie manche glauben. „Trotz Baisse können auch klassische Long-Only- Anleiheinvestoren noch immer Geld verdienen, indem sie auf Spread-Sektoren setzen.“

„Wer sich an hohe Anleiheerträge in Zeiten fallender Zinsen gewöhnt hatte,“ räumt Hall ein, „könnte die jetzt noch möglichen Erträge enttäuschend finden. Steigende Staatsanleiherenditen dürften die Rentenmarktperformance noch einige Zeit belasten, so dass man letztlich weniger verdient, als die Couponrendite beträgt.“

Wichtig sei aber, dass mit dem jüngsten Anstieg der US-Staatsanleiherenditen bereits ein Großteil der nach den Ankündigungen der Fed erforderlichen Anpassung vollzogen ist. Hall hält es für unrealistisch, dass die Renditen von jetzt an ungebrochen weiter steigen. „Viele gesamtwirtschaftliche und politische Risiken könnten die Investoren verunsichern, so dass die Renditen trotz des langfristigen Normalisierungstrends immer wieder einmal fallen.“

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