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ESRB und ESFS zur Krisenprophylaxe
Von Dr. Oliver Everling | 12.Mai 2010
Die wichtigsten Lektionen, die aus der Finanzkrise zu lernen sind, betreffen die ungenügende Aufsicht über systemische Risiken des Finanzsektors, die diesen insgesamt betreffen, so die Feststellung von Mauro Grande, Director General, Directorate General Financial Stability, European Central Bank Grande sprach auf der Konferenz „Bankaufsichtsrecht 2010″ in der Frankfurt School of Finance & Management zum Thema „The structure of a European system of bank supervision“.
Grande spricht sich für mehr integrierte Beurteilung der Finanzstabilität aus. Die Beurteilungsansätze müssen einerseits qualitativ ausgebaut werden, andererseits noch besser zu politisch umsetzbaren Handlungsempfehlungen gelangen. Die analytische Kompetenz und die Expertise der Europäischen Zentralbank hinsichtlich der Finanzstabilität und in anderen Feldern könne noch besser genutzt werden, so Grande. Er skizziert in seinem Vortrag primär die beschlossenen organisatorischen Veränderungen, die auf eine bessere Koordination in Europa zielen.
Definition, Identifikation und Priorisierung von Risiken, so die Forderung von Grande, müssen Hand in Hand mit der Ableitung von Handlungsempfehlungen und Maßnahmen gehen; die Ergebnisse wiederum müssten kontrolliert werden. Mit dem European Systemic Risk Board (ESRB) werde eine Organisation geschaffen, mit der Empfehlungen für die EU insgesamt, für eine Gruppe von Ländern oder auch einzelne Länder ausgesprochen werden könnten. Neben dem ESRB dient das künftige European System of Financial Supervisors (ESFS) der besseren Koordination der Finanzaufsicht.
Grande erläutert die Rolle de US-Ratingagenturen in der Finanzkrise und geht auf die Frage ein, wie sich die Zentralbanken in Bezug auf selbst erstellte Ratings verhalten werden. Aus historischen Gründen haben einzelne Zentralbanken in Europa eigene Ratingansätze aufgebaut, so zum Beispiel bei der Banque de France. Die Ratings werden jedoch nicht verwertet oder veröffentlicht, sondern der eigenen Meinungsbildung und Analyse in den jeweiligen Zentralbanken.
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