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Euro bleibt bestehen
Von Jian Ren | 3.Januar 2012
Die deutschen Vermögensverwalter bewerten das finanzpolitische Umfeld sowie die Aussichten der Finanzmärkte für das Jahr 2012 kritisch. Das zeigt eine aktuelle Umfrage unter den Mitgliedern des Verbandes unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV).
Ein Zweifel trifft insbesondere die europäische Zentralbank EZB. So glauben knapp drei Viertel der Umfrageteilnehmer (70 Prozent), dass die EZB ihre Unabhängigkeit nicht bewahren kann. Damit schenken lediglich 30 Prozent der befragten Vermögensverwalter dem EZB-Präsident Mario Draghi Glauben. In der Folge rechnen rund zwei Drittel der Befragten mit einem Anstieg der Inflation in Deutschland: 65 Prozent gehen von Steigerungsraten über zwei Prozent aus. Eine Minderheit von 35 Prozent hingegen kalkuliert mit einer Inflationsrate unter zwei Prozent. „Wie die Mehrheit meiner Kollegen bin ich der Meinung, dass das Thema Inflation uns in 2012 beschäftigen wird“, kommentiert VuV-Vorstandsvorsitzender Günter T. Schlösser die Antworten. Insgesamt beteiligten sich 80 Verbandsmitglieder an der Onlineerhebung, die zwischen dem 16. und 21. Dezember durchgeführt worden ist.
Trotz aller Unsicherheiten durch die europäische Staatsschuldenkrise sehen die unabhängigen Vermögensverwalter mehrheitlich keine grundlegende Gefahr für den Euro. Auf die Frage, ob es den Euro bis zum Jahresende 2012 noch geben wird, gab es keine einzige verneinende Antwort. Uneinigkeit besteht hingegen in Bezug auf die Zusammensetzung der Euromitgliedstaaten: Mit rund 59 Prozent glaubt die Mehrheit an die aktuelle Zusammensetzung inklusive Krisenstaaten wie Griechenland, Italien oder Portugal. Dem gegenüber steht aber mit rund 41 Prozent eine ebenfalls große Gruppe von VuV-Mitgliedern, die zwar über das Jahresende 2012 mit dem Fortbestand des Euro rechnet – dann allerdings mit weniger Mitgliedstaaten.
Ebenfalls differenziert ist die Meinung der Vermögensverwalter mit Blick auf die Börsen: Eine knappe Mehrheit (rund 59 Prozent) sieht den Tiefpunkt an den Finanzmärkten noch nicht erreicht. Der andere Teil der Befragten rechnet damit, dass es in 2012 mit den Kursen wieder bergauf geht.
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