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Europa im Vorteil
Von Dr. Oliver Everling | 23.Mai 2017
Carsten Mumm, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Privatbank Donner & Reuschel, zieht einen transatlantischen Vergleich der Aktienmarktperspektiven und sieht Europa im Vorteil.
„Seit der globalen Finanzkrise 2008 haben sich US-Aktien deutlich besser entwickelt als ihre europäischen Pendants. So hat der US-Standardaktienindex S&P500 in den vergangenen 10 Jahren per Saldo eine Wertentwicklung von über 50 Prozent zu verzeichnen und übertraf bereits 2013 seine Allzeithöchststände von 2007. Demgegenüber konnte der STOXX EUROPE 600 Index erst in diesem Mai das Niveau von Mitte 2007 wieder erreichen“, berichtet Mumm.
Die Hintergründe für diese Diskrepanz sind nach seiner Ansicht vielschichtig. „Ein wichtiger Faktor ist, dass die amerikanische Ökonomie, getrieben durch ein unmittelbares und rigoroses Umschalten der US-Notenbank Fed auf eine ultra-expansive Geldpolitik und die frühzeitige Rekapitalisierung der US-Banken, sehr schnell auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zurückkehren konnte. Demgegenüber fiel die Eurozone nach 2009 schon in 2012 erneut in eine Rezession. Zudem wurden US-Aktien von vielen Anlegern als relativ sicher angesehen, während die Kurs¬ent-wicklung europäischer Unternehmen immer wieder durch den drohenden Zerfall der Eurozone zurückgeworfen wurde.“
Seit Anfang 2017 jedoch liegen europäische Aktien vorn. Der STOXX EUROPE 600 konnte gut 10 Prozent hinzugewinnen. Der S&P500 hat lediglich ein Plus von ca. 7 Prozent zu verzeichnen.
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