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Europäische Immobilien versprechen attraktive Renditen
Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 15.Februar 2012
Trotz der schwierigen Marktbedingungen und der rückläufigen Konjunktur nimmt die Nachfrage nach Immobilen nicht ab. Das liege an der attraktiven Ausschüttung mit solidem Inflationsschutz und an der strategischen Diversifikation, die hohe relative Renditen verspricht, sagt Simon Mallinson, Director European Research, Invesco Real Estate auf der Scope Konferenz Institutionelle Immobilieninvestments in Frankfurt. Neben den langfristigen Chancen böten Immobilien auch unter kurzfristigen Gesichtspunkten Chancen.
Einerseits seien die Verkehrswerte pro Quadratmeter günstig, andererseits bestehe weiterhin Zugang zu Finanzierungen. Zwar werde die Verfügbarkeit von Krediten wird schwieriger, die Konditionen für Spitzenobjekte seien noch attraktiv – steigen aber in den meisten Märkten bereits an. Letztlich seinen auch die Mieten angesichts der begrenzten Neubautätigkeit niedrig und der Cash-Flow für Investoren attraktiv. Mallinson ging aber auch die kurzfristigen ein – und hier im Besonderen auf die ungeklärten politischen Unsicherheiten und die zunehmenden regulatorischen Anforderungen.
Laut Mallinson beliefen sich die durchschnittlichen Ausschüttungsrenditen im Zeitraum Q4 2009 – Q3 2011 je nach Index (IPD Pan European Fund-Index oder European REITs) zwischen 4,5 % und 5,0 %. Dagegen habe der Eurobond Averages oder der FTSE Euro Dividend nur eine Rendite zwischen knapp 3 % und 4 % generiert.
Mit Blick auf den Boom bei den europäischen Shopping-Centern verwies der Invesco-Experte darauf, dass das Flächenwachstum in Westeuropa deutlich abnehme und die Risiken bzgl. eines Überangebotes vor allem in Zentral- und Osteuropa bestehen blieben. Hinzu kommt, dass es in 2012 zum ersten Mal seit Jahren keine Fertigstellung von Einkaufszentren in Großbritannien gegeben habe.
Im Vergleich mit Asien und den USA weist der Invesco-Manger auf die aktuell höheren Anfangsrenditen in Europa hin – je nach Nutzungsart bewegen sich die Renditen im Bereich von rund 7 % bei Logistik und ca. 8 % bei Einzelhandels- und Büroobjekten. In den Staaten liegen die Anfangsrenditen zwischen 5,5 % und 6,7 % und in Asien im Bereich von rund 3 % bei Wohn- und 5,8 % -6,9 % bei Büroimmobilien (Developed vs. Emerging Asia).
Mit Blick auf die derzeitige globale Immobilienallokation versprechen zwar die asiatischen Märkte das größte Mietwachstum. Gleichwohl sei der Zuwachs stark von den Nutzungsraten abhängig. Während z. B. Retail in Beijing und Singapur noch Zuwächse verspricht, ist das Mietwachstum im Bereich Residential in Beijing, Schanghai rückläufig. In Europa hingegen versprechen die Standorte London, Paris und Westeuropa im Office- und Logistik-Bereich im Allgemeinen noch weiteres Mietwachstum.
Unter der Berücksichtigung des Inflationsschutzes bietet Westeuropa derzeit die beste Aussicht auf inflationsgesicherte Mietverträge. Wer hingegen Renditen oberhalb von 10% sucht, sollte in seinem Portfolio sowohl aus west und osteuropäischen als auch mit Immobilien aus den aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften (Emerging Asia) strukturieren.
Ausblickend sollte laut Mallinson der Bürosektor kurzfristig die besten Renditepotenziale bieten, mittel- bis langfristig hingegen bevorzugt Invesco den Einzelhandelssektor. Dabei böten etablierte Mikrolagen mit anerkannten Ankermietern die stabilsten Erträge, während Highstreet und dominante Einkaufszentren stärkere Wertwachstumspotenziale aufwiesen.
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