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Falsch verstandene Sicherheit
Von Dr. Oliver Everling | 2.Januar 2014
Anlässlich des geplanten Buches „Rating von Vermögensverwaltungen“ aus dem Frankfurt School Verlag wendet sich Marc Bosserhoff (Gründer und Geschäftsleiter), Mitbegründer der SGB VermögensInvest AG, mit dem Thema „Rendite hat für uns aktuell keine Priorität“ direkt an den Leser.
Anleger und Anlegerinnen sollten sich heute individuell die Frage beantworten, was
Sicherheit für sie persönlich bedeutet. Dazu rufen Marcel Dosch, Geschäftsleiter, und Jürgen Horn, Direktor, auf, beide sind von der SchneiderGolling Bosserhoff VermögensInvest AG (SBG VermögensInvest AG). „Der Begriff der Sicherheit bedarf im aktuellen Umfeld einer neuen, individuellen Definition; nach der Finanzmarktkrise hat Sicherheit eine neue Dimension.“
Die Finanz- und Schuldenkrise ist nach Ansicht der beiden Experten noch lange nicht vorbei. „Wir verzeichnen die höchsten Steuereinnahmen in der Geschichte Deutschlands und trotzdem wird über Steuererhöhungen, neue Steuern und Zwangsabgaben diskutiert. Wie passt das zusammen, wenn doch angeblich alles in Ordnung ist?“ Ein Blick auf die weiter ansteigenden Staatsverschuldungen der Industrieländer genüge, so Dosch und Horn. „Wir glauben auch nicht an Zufälle. Warum wird erst jetzt – 5 Jahre nach der Pleite von Lehman Brothers – eine große Bankenprüfung der EZB vorgenommen und gleichzeitig immer häufiger über die Haftung der Sparer bei einer Bankenpleite diskutiert? Warum erklärt die EZB unmittelbar nach der Zypern-Krise, dass die Haushalte in Südeuropa durchschnittlich vermögender sind als in Deutschland und wieso fordert der IWF jetzt eine 10%-ige Zwangsabgabe. Auch wenn die Aussage widerrufen wurde; wo Rauch ist, ist auch Feuer.“
Die USA haben nach dem 2. Weltkrieg ihre Staatsverschuldung innerhalb von lediglich 10 Jahren von 116 % auf 66 % reduziert; Ökonomen sprechen von „Finanzieller Repression“ und bezeichnen damit u.a. Inflation und niedrige Zinsen. Die aktuellen Niedrigzinsen gewinnen vor diesem Hintergrund historischer Erfahrungen ein bedrohliches Gesicht: „Wir sprechen in diesem Zusammenhang von einer schleichenden Enteignung, da sie für die Menschen unsichtbar ist.“
Interessant sei in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass trotz steigender Staatsverschuldungen die Finanzierungskosten massiv sinken. „Fragen Sie sich nicht, wie die Haushalte aussehen würden, wenn die Zinsen etwas höher wären? Realer Kapitalerhalt mittels – ehemals – sicherer Anlagen ist vor diesem Hintergrund nicht mehr möglich. Die Menschen investieren noch immer den größten Teil ihres Geldes in falsch verstandene Sicherheit.“
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