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Förderatlas Mittelstand 2010
Von Dr. Oliver Everling | 17.Juni 2010
Während die Öffentlichkeit noch darüber diskutiert, ob die Vergabepraxis der Banken bei Unternehmenskrediten zu restriktiv ist, kämpfen deutsche Mittelständler bereits mit Finanzierungsengpässen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Förderatlas Mittelstand 2010″ von EVERS & JUNG und YouGovPsychonomics – eine nach Angaben dieser Forschungs- und Beratungsunternehmen repräsentativen Telefonumfrage unter rund 1.600 Klein- und Mittelstandsunternehmen (KMU). Nach Einschätzung von drei von vier Unternehmen (76 Prozent) ist es demnach in den vergangenen zwölf Monaten schwieriger gewesen, Kredite zu erhalten, als zuvor.
„Trotzdem schöpfen die Unternehmen bestehende Fördermöglichkeiten nicht voll aus: Weniger als die Hälfte“, so das Ergebnis, „der befragten Unternehmen (47 Prozent) hat sich in den letzten fünf Jahren über Förder- oder Bürgschaftsprogramme informiert. Einer der Gründe für diese Diskrepanz liegt darin, dass die Bereitschaft der Hausbanken, Unternehmen auf Fördermöglichkeiten hinzuweisen, noch ausbaufähig ist. Gerade einmal jeder vierte Unternehmer (25 Prozent), der sich über Förderung informiert hat, ist durch seine Hausbank auf diese Möglichkeit aufmerksam geworden.“
Eine hohe Bekanntheit der Förderinstitute und ihrer Angebote könnte eine Lösung sein, doch nur zwei Drittel der Klein- und Mittelstandsunternehmen kennen ihre jeweilige Landesförderbank und nur ein Drittel die zuständige Landesbürgschaftsbank dem Namen nach. Allerdings gibt es hier im Vergleich deutliche Unterschiede – und einen erkennbaren regionalen Trend: Die Institute in den neuen Bundesländern sind bei den Unternehmen im jeweiligen Bundesland im Durchschnitt deutlich bekannter (Förderbanken: 84 Prozent / Bürgschaftsbanken: 42 Prozent) als die Institute in den alten Bundesländern (Förderbanken: 60 Prozent / Bürgschaftsbanken: 31 Prozent).
Martin Jung, Geschäftsführer von EVERS & JUNG, sagt: „Die Ergebnisse zeigen, dass die aufwändig konzipierten Unterstützungsangebote seitens der Förder- und Bürgschaftsbanken nicht bei den Unternehmen ankommen, auch weil viele Institute den Mittelständlern weitestgehend unbekannt sind. Die Studie macht zudem erhebliche Potenziale in der Beratung durch die verschiedenen Hausbanken deutlich. Es bedarf gemeinsamer Anstrengungen von Förderein-richtungen und Banken, um die sinnvollen Angebote zur Zielgruppe zu bringen.“
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