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Gefahrenquellen in Emerging Countries

Von Dr. Oliver Everling | 21.März 2013

Mit den Schlagworten „politisch instabil, wachsender Protektionismus, Kreditblasen“ skizziert der internationale Kreditversicherer Coface die aktuelle Wirtschaftliche Situation. „Trotz stabilen Wachstums, das in diesem Jahr 5,1 Prozent betragen dürfte,“ schätzt die Coface, „sind die Schwellenländer nicht frei von Risiken.“

Coface sieht drei wesentliche Gefahren, die in den Ländern unterschiedlich ausgeprägt auftreten: „Politik: Die Spannungen haben zugenommen, nicht nur in Nordafrika und dem Mittleren Osten, sondern nun auch in Russland und Indien. Wirtschaft: Der Protektionismus wird stärker. Finanzmarkt: Die enorme Zunahme der Bankkredite im privaten Sektor in einigen Ländern schürt die Furcht vor einer Kreditblase besonders in Asien.“

Um die Bereitschaft und Fähigkeit einer Gesellschaft zum politischen Umbruch zu analysieren, wertet Coface zwei Arten von Indikatoren aus. Faktoren wie Inflation, Arbeitslosigkeit oder Korruption zeigen das Ausmaß der sozialen und politischen Frustration und damit das Druckpotenzial in einem Land in Richtung Wandel. Indikatoren wie Bildung, soziale Vernetzung, Anteil junger Menschen, Rolle der Frauen zeigen, inwieweit eine Gesellschaft Unzufriedenheit auch in politische Aktionen umsetzen könnte.

Unter den 30 untersuchten Emerging Countries ragt die Region Nordafrika und Mittlerer Osten bei beiden Kriterien heraus. Es gibt also einen starken Veränderungsdruck und entsprechende Mittel zur Veränderung. Coface kommt zu dem Ergebnis, dass die Region weiter stark von Instabilität bedroht bleibt. „Insbesondere in den Ländern, in denen Regime ihre Unfähigkeit bewiesen haben, die Bedürfnisse der Bevölkerung, aufgrund derer sie ursprünglich an die Macht gekommen sind, zu erfüllen. Nigeria, Russland, Kasachstan und China weisen derzeit ähnliche oder höhere Frustrationsgrade auf als Tunesien oder Ägypten. Die Fähigkeit zum Wandel ist hier aber weniger ausgeprägt. Dies begrenzt die Möglichkeit, Unzufriedenheit in einen radikalen politischen Umbruch münden zu lassen.“

Seit 2008 setzen Schwellenländer Mittel zur Kapitalkontrolle und protektionistische Maßnahmen ein, berichtet die Coface, um ihre Wirtschaft vor externen Entwicklungen zu schützen. Dies stellt aber auch ein Risiko für Unternehmen dar. Russland, Argentinien und – in einem geringeren Ausmaß – Indien haben bei weitem den höchsten Grad an Protektionismus. Mexiko, Südafrika und die Türkei sind dagegen weiterhin weitgehend offen für den internationalen Handel. Bei restriktivem Verhalten von Ländern können sich Zahlungsverzögerungen noch weiter ausdehnen. Zudem erhöhen sich die Zugangsbarrieren für Exporteure in diese Länder. Dies bremst auch europäische Unternehmen, die nach Wachstumsmöglichkeiten suchen.

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