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Generation Zahlmeister
Von Dr. Oliver Everling | 14.September 2012
„Sicherlich ist vieles wünschenswert,“ sagt Paul Hermreck, Bürgermeister der Stadt Verl mit Blick auf seine Stadt, „aber nicht alles Wünschenswerte ist finanzierbar.“ Eine Kommune sollte sich auf das Notwendigste konzentrieren, so sein Plädoyer im Buch „Kommunalrating“, das im Bank-Verlag, Köln, erscheint, denn es muss auch das primäre Ziel einer soliden Finanzpolitik sein, die Steuern und Abgaben unserer Bürgerinnen und Bürger auf das Notwendigste zu minimieren.
Dabei geht die Stadtverwaltung in Verl selbst mit gutem Beispiel voran: Im Vergleich der Kommunen mit bis zu 25.000 Einwohnern erreicht Verl die beste Personalquote und bezogen auf die Personalausgaben je 1.000 Einwohner den besten Wert, weist Hermreck im Buch „Kommunalrating“ nach (Artikel-Nr.: 22.485-1200, ISBN 3-86556-353-8). Eine strenge Ausgabendisziplin bescheinige die Gemeindeprüfungsanstalt NRW der Stadt auch für ihren Sachkostenaufwand, der trotz eines hohen Ausgliederungsgrades im interkommunalen Vergleich den Mittelwert um rund vier Prozent unterschreitet.
„Auch in vielen weiteren der untersuchten Bereiche liegt die Stadt Verl mit ihren Ausgaben unter dem jeweiligen interkommunalen Mittelwert, so zum Beispiel bei der Bauunterhaltung im Hoch- und Tiefbaubereich. Gleichwohl ist die Bausubstanz der öffentlichen Gebäude gut und die Substanzerhaltung gewährleistet, gleiches gilt für die Straßen“, schreibt Hermreck.
Diese Ausgabendisziplin gelte für die Stadt Verl auch für die kommenden Jahre als unbedingte Marschroute. „Denn es ist schon schlimm genug – wenn nicht sogar skandalös –, welche Schulden Bund und Land den nachfolgenden Generationen überlassen. Zumindest als Kommune versuchen wir alles zu tun, damit unsere Nachkommen nicht auch auf kommunaler Ebene zur ‚Generation Zahlmeister‘ wird, wie das Magazin Focus einmal titelte.“
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