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Giga: Potential bei KI-Rechenzentren

Von Dr. Oliver Everling | 17.Dezember 2024

Der weltweite Markt für KI-Rechenzentren könnte innerhalb von fünf Jahren einen Umfang von 50-60 GW erreichen. McKinsey prognostiziert, dass die Nachfrage nach Rechenzentren allein in den USA bis 2030 eine Größenordnung von 80 GW und in Europa von 35 GW erreichen könnte. „Bei Kosten von insgesamt 50 Mio. USD pro MW könnte das Marktpotenzial für KI-Rechenzentren insgesamt 2,5 bis 3,0 Billionen USD betragen“, schreibt Guillaume Chieusse, Portfoliomanager für europäische Aktien bei ODDO BHF AM, in einem aktuellen Marktkommentar.

Kapazitäten für KI-Training notwendig
„Rechenzentren (RZ) bilden das Herzstück der globalen Konnektivität und das Fundament der technologischen Revolution“, erläutert Chieusse. Sie umfassen die für IT-Systeme erforderliche physische Infrastruktur. KI-Rechenzentren eignen sich für Aufgaben wie KI-Training und KI-Inferenz. Da das Training bis zu einem gewissen Grad latenzunabhängig sei, können für KI-Training genutzte Rechenzentren auch in ländlicheren, weniger erschlossenen Gebieten angesiedelt werden, wo Land und Strom reichlich zur Verfügung stehen. Ein herkömmliches Rechenzentrum benötigt 5-10 KW pro Rack, ein KI-Rechenzentrum 60 KW oder mehr.

Der Vormarsch von Digitalisierungs- und KI-Technologien heizt die Nachfrage nach Rechenzentren weltweit an. In den vergangenen Jahren zählte Nachhaltigkeit noch zu den fünf wichtigsten Aspekten beim Bau von Rechenzentren. Mittlerweile spielt dies für die Unternehmen nur noch eine untergeordnete Rolle. Die RZ-Branche muss jedoch dekarbonisiert werden und ihre Emissionen im Zeitraum von 2030 bis 2040 auf netto Null reduzieren. „Dies eröffnet Chancen für Länder mit reichlich kohlenstoffarmer Energie und niedrigeren Temperaturen“, erklärt der Portfoliomanager für europäische Aktien des ODDO BHF AM. „Sie sind strategisch interessant, da dort weniger Strom für die Kühlung benötigt wird.“

„Der RZ-Boom sei auch ein Wachstumsmotor für verschiedene andere Branchen.“, schreibt Guillaume Chieusse. Erstens wird Flüssigkeitskühlung immer beliebter mit einer Wachstumsrate von 46% im Vergleich zur Luftkühlung. Die Flüssigkeitskühlung habe sich als energieeffizienter als die Luftkühlung erwiesen. „Es wird erwartet, dass die Investitionsausgaben im Bereich der Kühlung bis 2028 jährlich um durchschnittlich etwa 18 % steigen werden“, erklärt der Portfoliomanager von ODDO BHF AM. Zweitens sei der Energieverbrauch von Rechenzentren jährlich um ca. 17 % gestiegen. McKinsey prognostiziert in Europa ein weiteres jährliches Wachstum von ca. 13 %.

Von Wachstumsdynamik profitieren
„Als Investor im europäischen Small-Cap-Bereich möchten wir von der Wachstumsdynamik der Rechenzentren profitieren und sind auf mehreren Ebenen entlang der RZ-Wertschöpfungskette positioniert“, schreibt Chieusse. Hill& Smith, ein führendes britisches Infrastrukturunternehmen mit Niederlassungen in Großbritannien und den USA, ist gut aufgestellt, um von der wachsenden Nachfrage nach Rechenzentren zu profitieren.

Keines der vorstehend genannten Unternehmen stellt eine Anlageempfehlung dar, darauf weisen die Analysten hin.

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