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Günstigere Faktoren für die Aktienanlage

Von Dr. Oliver Everling | 26.November 2013

„Ich habe Ihnen gerade gesagt, dass man mit Bundesanleihen wahrscheinlich nur 1,7 % verdient und mit Akiten aber mehr“, fasst Werner Hedrich, Geschäftsführer der Morningstar Deutschland GmbH, seine Analyse zur Einführung in die Morningstar Investment Konferenz 2013 in Frankfurt am Main zusammen.

Auf den globalen Kapitalmärkten dominieren mit 54 % nach wie vor die Anleihen. Rund 34 % rechnet Hedrich den Aktien zu. Direkte Immobilieninvestments betreffen rund 10 %, Private Equity 2 %. Hederich relativiert zudem die „Delle“ in der langfristigen Entwicklung der Aktienkurse, da doch bei lanjähriger Betrachtung auch der Kurssturz von 2008 geradezu geringfügig erscheint. Hedrich leugnet nicht, dass im letzten Jahrzehnt die Aktie nicht zu den Top-Performern gehörte. Gerade dies sei aber Anlass zur Vermutung, dass sich dieses Bild in der Zukunft wenden werde.

Boomende Aktienkurse, schrumpfendes Wohlstandsgefälle, erfolgreiche Exportnation, zunehmende Beschäftigung usw. sind die Erfolgsbilanz Deutschlands, leitet Prof. Dr. h.c. Horst Teltschik, ehemaliger außen- und sicherheitspolitischer Berater von Helmut Kohl, Bundeskanzler a.D., in seinen Vortrag ein. „Deutschland wird sogar zum beliebtesten Land der Welt gewählt“, berichtet Teltschik aus den Medien.

Teltschik kommentiert die aktuellen Verhandlungen der Koalitionen. „Wer immer von Verhandlungen auf Augenhöhe rede, hat sie nicht“, warnt Teltschik und prognostiziert: „Wir werden die große Koalition bekommen mit neuen Lichtgestalten im Kabinett.“ Angela Merkel werde kaum zur Bundeskanzlerin gewählt worden sei, da habe sie bereits in Europa über Fragen der Bankenunion zu entscheiden haben. „Fast alle erwarten Führung aus Deutschland“, sagt Teltschik mit Blick auf die europäischen Nachbarn.

Teltschik kommt auf die Probleme in Frankreich zu sprechen, da Versprechen nicht gehalten werden können. „Das ist in der Tat sehr besorgniserregend“, sagt Teltschik, da der deutsch-französische Motor wichtig sei. Auch Mitterand (1916 – 1996) habe zunächst große Probleme verursacht, aber schon im zweiten Jahr eine vernünftige Politik in Kraft gesetzt. Teltschik erinnert sich an die wachsende Freundschaft von Kohl und Mitterand. Teltschik skizziert Begegnungen dieser Politiker, wie auch mit der britischen Premierministerin Margaret Thatcher (1925 – 2013) und beschreibt sie als Politikern klarer Worte.

Heute fehle die klare Vision für die Zukunft, was erreicht werden solle. Merkel spreche nicht von Visionen, sondern von Zielen. Frage man sie aber nach ihren Zielen für Europa, ernte man Schweigen, berichtet Teltschik. „Ich trete leidenschaftlich für die europäische Integration ein“, bekennt Teltschik, „wir haben die längste Friedenszeit, die unser Kontinent je hatte. Dies zu gestalten, ist unsere Verantwortung.“

„Wir gehen in Richtung auf eine multipolaren Welt“, mahnt Teltschik und sieht Gefahren, dass sich Russland von Deutschland abwende. „Wir haben keine Strategie für den Mittelmeerraum, für die Migration aus Afrika und auch nicht für den Mittleren Osten. Für die Amerikaner haben wir Gewicht verloren.“

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