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HEUBECK-FERI Forum Risikomanagement 2009

Von Dr. Oliver Everling | 16.März 2009

Die Bedeutung und Komplexität des Risikomanagements erhöht sich permanent. „Insbesondere die Risiken der Kapitalanlage erscheinen – nicht nur im Zuge der Finanzmarktkrise – in neuem Licht“, heißt es in einer Pressemitteilung der HEUBECK-FERI Pension Asset Consulting GmbH. Viele Analyse- und Frühwarnsysteme müssen in Frage gestellt und manche internen oder auch externen Vorgaben für die Kapitalanlage möglicherweise sogar neu geregelt werden. Das Thema Risikomanagement, Risikobeurteilung und Sicherungsstrategien hat daher für institutionelle Anleger eine veränderte und inzwischen übergeordnete Priorität. Dies ist die Quintessenz des HEUBECK-FERI Forum Risikomanagement 2009, das die HEUBECK-FERI Pension Asset Consulting GmbH in der vergangenen Woche in Bad Homburg durchführte. An der Veranstaltung nahmen über 50 Vertreter von Versorgungswerken teil.

„Nur eine planmäßige Stabilitäts- und Sicherungspolitik für die Vermögenswerte einer Versorgungseinrichtung stellt sicher, dass die Versorgungsansprüche auch langfristig erfüllt werden können“, so Reiner Dietz, Geschäftsführer der HEUBECK-FERI Pension Asset Consulting GmbH. „Um ihren Verpflichtungen jederzeit nachkommen zu können, müssen die Verlustrisiken begrenzt und die Risikomanagementsysteme an die aktuellen extremen Bedingungen angepasst werden.“ Denn Wirkungszusammenhänge können sich ändern und auch die Interdependenzen zwischen den Anlageklassen und Märkten, den Aktiva und Passiva sind Veränderungen unterworfen. So steigt beispielsweise die Lebenserwartung in vielen Ländern stetig an, was gravierende Auswirkungen auf die Summe der Auszahlungen eines Versorgungswerks hat. Zudem erhöhen sich an den Kapitalmärkten in Krisenzeiten wie der jetzigen die Volatilitäten sowie die Korrelationen von einzelnen Anlageklassen signifikant. Dies hat bisher nicht beachtete Risiken bei der Kapitalanlage sichtbar gemacht, denen mit geeigneten Risikomanagementmaßnahmen zu begegnen ist.

Das Risikomanagement von Versicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds ist hoch-komplex. Es erstreckt sich u.a. auf die Bereiche Risikoidentifikation, -bewertung, -management und -tragfähigkeitskonzept sowie Funktionstrennung und interne Revision. Auch für andere Versorgungseinrichtungen müssen Risikomanagement-Systeme entwickelt werden, die auf die Spezifika der jeweiligen Einrichtungen abgestimmt sind.

In einer Gesamtbetrachtung müssen jeweils sowohl operationelle wie auch aktiv- und passivseitige Risiken erfasst werden. Auf der Passivseite sind insbesondere die biometrischen Risiken zu beachten, genauso wie die oft unterschiedlichen Leistungsgarantien und Unsicherheiten über die späteren Leistungshöhen. Auf der Kapitalanlageseite gibt es, wie die aktuelle Kapitalmarktkrise gezeigt hat, gravierende Risiken, für die es teilweise Absicherungsstrategien wie z.B. Asset-Liability-Management oder Overlaymanagement gibt. Hier besteht die Herausforderung, die verschiedenen Risikoaspekte genau zu erfassen und unter Berücksichtigung der besonderen Situation, der voraussichtlichen Entwicklung und der Zielvorgabe eines Versorgungswerks im Rahmen seiner normativen Regelungen in ein Gesamt-Risikomanagementsystem einzubinden.

Die Krise der Finanzmärkte hat die Welt und die Wahrnehmung von Risiken verändert. Die Altersversorgungseinrichtungen müssen darauf mit einem neuen, ihren jeweiligen Besonderheiten Rechnung tragenden Risikomanagement schnell und sachgerecht reagieren.

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