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Höhere Risikogewichte für schwedische und norwegische Hypothekenkredite
Von Dr. Oliver Everling | 25.Februar 2013
Die Notenbanken und Finanzaufsichten (FSA) von Schweden und Norwegen sorgen sich zunehmend um ihren heimischen Immobilienmarkt und die privaten Haushalte. „Letztere haben sich in beiden Ländern hoch – zum Teil extrem hoch – verschuldet,“ warnt die DZ BANK in ihrer Researchpublikation „Flash – Banken“, „um Häuser zu kaufen und auch, um von den jahrelang steigenden Immobilienpreisen zu profitieren.“
Ein massiver Preiseinbruch bei Immobilien hätte drastische negative Auswirkungen auf die Vermögenslage der privaten Haushalte und wäre wohl mit erheblichen volkswirtschaftlichen Kosten verbunden, folgern die Analysten der DZ BANK.
Die Sveriges Riksbank und die Norges Bank sowie die jeweiligen nationalen Aufsichtsbehörden versuchen daher seit einigen Monaten, so wird berichtet, mit verschiedenen Maßnahmen eine Überhitzung und damit ein unkontrolliertes Zusammenbrechen des Immobilienmarktes zu verhindern. Eine der vorgeschlagenen Maßnahmen sei die Anhebung der Risikogewichte für Hypotheken, eine Kreditklasse mit vergleichsweise geringem Risikogewicht nach Basel II.
„Schwedische Banken durften bislang im internationalen Vergleich sehr niedrige Risikogewichte für Hypotheken ansetzten. Der Vorschlag der Aufsichtsbehörde,“ heißt es im Bericht der DZ BANK, „das Mindestrisikogewicht für Hypothekenkredite ab 2013 auf 15% anzuheben, ist damit zwar rechnerisch eine Verdreifachung des Risikogewichts, entspricht aber vielmehr einer Anhebung auf ein im internationalen Vergleich durchschnittliches Niveau.“
Die norwegische Regierung nahm den Vorstoß der Nachbarn zum Anlass, ebenfalls eine Anhebung der Risikogewichte für Hypothekenkredite zu fordern, jedoch bleibt es bei Unterschieden. „Die von den schwedischen und norwegischen Banken ausgewiesenen Kapitalquoten wären dann auch zukünftig nicht miteinander vergleichbar“, so das Fazit aus dem Research der DZ BANK.
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