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IACVA-Ergebnisse zur Bewertung nicht börsennotierter Unternehmen
Von Tino Rietz | 7.Dezember 2011
Die Kenntnis der Ausfall- bzw. Insolvenzwahrscheinlichkeit eines Unternehmens (des Ratings) ist für viele betriebswirtschaftliche Fragestellungen von zentraler Bedeutung. Auf die Bedeutung von Insolvenzwahrscheinlichkeit und Rating für den Unternehmenswert wurde jüngst in wissenschaftlichen Veröffentlichungen und einer fachlichen Stellungnahme des IACVA-Arbeitskreises „Bewertung nicht börsennotierter Unternehmen“ nachdrücklich hingewiesen (siehe Gleißner, Unternehmenswert, Rating und Risiko, WPG, 2010 sowie IACVA, Bewertung nicht börsennotierter Unternehmen – die Berücksichtigung von Insolvenzwahrscheinlichkeiten).
Entgegen der in der Bewertungspraxis noch üblichen Annahme der ewigen Existenz von Unternehmen, zeigt das Rating die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz. Die Möglichkeit der Insolvenz führt (in der sogenannten „Terminal-Value-Phase“) zu tendenziell sinkenden Erwartungswerten der Cash-Flows, was erhebliche Auswirkungen auf den Unternehmenswert haben kann.
Wie Beispielrechnungen in einem Beitrag von Gleißner (2010) zeigen, kann der Wert eines Unternehmens mit einem „B“-Rating leicht um rund 50% überschätzt werden, wenn die Ausfallwahrscheinlichkeit vernachlässigt wird. Die Insolvenzwahrscheinlichkeit wirkt sich aus wie eine „negative Wachstumsrate“ der Erträge oder Cash-Flows eines Unternehmens. Der IACVA-Arbeitskreis für die Bewertung nicht börsennotierter Unternehmen fordert daher die (planungskonsistente) Abschätzung der zukünftigen Insolvenzwahrscheinlichkeit von Unternehmen und die Berücksichtigung bei der Bewertung. Eine sachgerechte Unternehmensbewertung erfordert damit Rating-Know-how.
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