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In Deutschland zum Glück
Von Dr. Oliver Everling | 19.Januar 2012
„2011 war ein gutes Jahr für die deutsche Immobilienwirtschaft“, berichtet Andreas Quint, Head of Corporate Finance EMEA von Jones Lang LaSalle GmbH, auf dem 22. IIR Jahresauftaktkongress der Immobilienwirtschaft CIMMIT 2012 in Frankfurt am Main. Seit Herbst 2011 zeigt sich aber eine Abschwächung aller Vertrauensindikatoren in Europa, obwohl es keine wirklich wesentlich neuen Fakten gebe.
Die Verbraucherstimmung in Deutschland trotze der Wirtschaftskrise: Individuelle Einkommenserwartungen, Konsumpläne und Stimmungen seien immer noch gut. Die meisten Menschen würden zwar eine Krise befürchten, aber nicht für sich selbst. „Dazu passen die harten Fakten“, sagt Quint mit Blick auf BIP und Arbeitslosenquote,denn diese gehe in Deutschland ständig zurück. Die Arbeitslosenquote sei eine der wichtigsten Kennziffern zur Beurteilung des Bedarfs an Büroimmobilien.
„Aus unserer Sicht spricht nichts dagegen, dass 2012 ähnlich stark wird wie 2011″, unterstreicht Quint. Der Anteil der Einzelhandelsimmobilien bei den Immobilientransaktionen sei so hoch wei noch nie. Darunter schlagen Shopping Center mit 45 % zu Buche, gefolgt von Geschäfts- und Warenhäusern mit 31 %. 2010 und 2011 wurden zusammen rund 11 Mrd. € in einzelhandelsgenutzten Immobilien außerhalb der BIG 7 investiert.
„In Deutschland gibt es 695 Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern. Mögliche Investitionsstandorte lassen sich u.a. identifizieren durch die Anzahl der Einwohner und Prognose der Bevölkerungsentwicklung, Transaktionsvolumen und -anzahl auf dem Investmentmarkt, Verhältnis des Mietpreises zur Passantenfrequenz, Beschäftigungsentwicklung im Handel, Gästeankünfte und 15 weitere Indikatoren“, listet Quint auf.
Die Nachfrage nach „Core“ drücke insbesondere bei Büroimmobilien die Renditen. Die Schere zwischen „Prime-“ und „Secondary-„Renditen öffne sich wieder, jenach Lage- und Objektqualität auf 80 bis 200 Basispunkte. „Risikovermeidung bestimmt das Handeln aller Akteure“, so der Ausblick von Quint auf 2012 und fasst zusammen: Die Renditelücke zu „secondary“ öffent sich wieder; der Nachfrageüberhang für „Prime“ und „Core“ bleibt; moderate Wertzuwächse sind nur im Spitzensegment zu erwarten; der Einzehandel steht weiter im Fokus; Vermietungsaktivitäten gehen leicht zurück; Refurbishments und Developments rücken mehr in den Blickpunkt. Quint: „Deutschland bleibt für ausländische Investoren attraktiv. Relativ gesehen können wir uns freuen, dass wir im ‚deutschen Haus‘ aktiv sind.“
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