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Inflationserwartung treibt Immobilienhoffnungen

Von Dr. Oliver Everling | 3.Februar 2009

„Die Inflaktionsrate ist auf einem 14-Jahreshoch“, zeichnet Dr. Dierk Ernst, Geschäftsführender Gesellschafter der HANNOVER LEASING GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal nach. Er spricht anlässlich des CIMMIT Kongresses 2009 (www.cimmit.de) über „Immobilienanlagen und Inflation“. 2008 war die Inflationsrate so hoch wie seit 1994 nicht mehr. „Warum wir dauerhaft mit Inflation rechnen müssen“, so überschreibt Ernst die wichtigsten Punkte. Die langfristige Verknappung von Ressourcen wirke preistreibend. Die Inflation werde auch als Mittel zum „Abbau“ von Staatsverschuldung eingesetzt werden.

Gold biete keine sicherere Alternative zur Immobilie, denn hier zeigten sich lange Durststrecken und Phasen hoher Volatilität, zeigt Ernst auf. Sicher sei aber, dass der Staat mit seinen zahlreichen Versprechungen einen immer größeren Schuldenstand aufbaue und die Notenbanken immer mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf geben würden, dem realwirtschaftlich keine Werte gegenüber stünden. Wer also keine Währungsreform durchführen wolle, müsse die Inflation einsetzen, um das Geld zu entwerten.

Nicht alle Immobilienanlagen schützen aber vor der Inflation. Ernst appelliert an die bekannten Kriterien wie der Lagequalität und die Prosperität des Standorts. Die Objektqualität entscheide über die Werthaltigkeit der Anlage. Ernst zeigt darüber hinaus die Möglichkeiten und Grenzen der Indexierung von Mietverträgen auf.

„An einen Währungsschnitt glaube ich nicht“, sagt Ernst, „aber selbst wenn er käme, wäre die Immobilie die beste Anlage“. Gefragt nach den Konsequenzen der gegenwärtigen Geldpolitik sagt Ernst: „Ja, zu einem gewissen Grade wird mit Benzin gelöscht.“ Wenn man das Finanzsystem nicht zusammenbrechen lassen wolle, gebe es aber zur Bereitstellung von Liquidität keine Alternative. Die zufließende Liquidität entwertet Geldvermögen und wertet Realvermögen auf. Ernst streitet insbesondere für die deutsche Immobilie. „In Deutschland haben wir keinen Bubble im Immobilienmarkt“, hebt Ernst hervor.

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