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Inhaltliche Konzeption interner Ratings
Von Dr. Oliver Everling | 29.Februar 2008
Für die Entwicklung eines quantitativen Ratingsystems anhand einer Gesamtstichprobe wird eine univariate statistische Analyse der einzelnen Antworten pro Frage durchgeführt. Sie geben Aufschluss über die Trennschärfe jeder einzelnen Frage mit ihren differenzierten Auswahlantworten. Für die einzelnen Antworten werden gemäß einer kausalen Skalierung Punktwerte vergeben, schreiben Prof. Dr. Diethard B. Simmert, Dr. Rainer Gith und Dr. Andreas Huber in ihrem Beitrag „Inhaltliche Konzeption eines internen Ratingverfahrens und dessen praktische Umsetzung“ im Buch „Certified Rating Analyst“ (ISBN 978-3-486-58688-6, www.oldenbourg-wissenschaftsverlag.de).
Anhand der Ergebnisse der univariaten Analyse wird vorselektiert, in wie weit die einzelnen Fragen mit ihren Antworten für eine kombinatorische Verknüpfung auf statistischer Ebene (multivariate Analyse) geeigneten sind. Diese Vorgehensweise erhöht ganzheitlich die statistische Leistungsfähigkeit des zu entwickelnden Ratingsystems, führen die Autoren weiter aus.
Für die Analyse wird im Vorfeld eine Hypothesenbildung hinsichtlich der Ausprägungen der einzelnen Merkmale vorgenommen. Die Hypothesenbildung beruht auf ökonomischen Überlegungen und gibt an, ob die Merkmalsausprägungen für „insolvente“ Unternehmen nach dem Verlauf der univariaten Ausfallwahrscheinlichkeiten kleiner bzw. größer sind als für solvente Unternehmen. Diese Verläufe werden auf Grundlage der betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge kritisch reflektiert.
Nach Studium und wissenschaftlicher Tätigkeit (Geld, Kredit, Banken) war Prof. Dr. Diethard B. Simmert von 1978 bis 1986 beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband, Bonn, zuletzt als Berater des Präsidenten. Im gleichen Zeitraum war er Chefredakteur der wissenschaftlichen Zeitschrift „Kredit und Kapital“. Anschließend übernahm er die Funktion eines Chefvolkswirtes einer Frankfurter Großbank. Von 1989 bis 2003 war er Bereichsleiter (Direktor) bei der Provinzial Rheinland AG in Düsseldorf. In dieser Zeit war er u.a. verantwortlich für die Kapitalanlage, den Vertrieb Verbund (Sparkassen) und die Kommunikation. Nach langjähriger Lehrbeauftragung (Geld und Kredit) an der Universität Bonn 1979 -1989) wurde ihm 1997 eine Professur an der International School of Management (ISM) in Dortmund verliehen. Er ist dort Studiengangsleiter für „BA Corporate Finance“. Seit 2005 ist er Vorstandssprecher des „Instituts für Rating und Corporate im Mittelstand“ (IRCF) an der ISM, Dortmund. Neben seinen zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Fachpublikationen ist er Herausgeber bzw. Koordinator der newsletter „SAnlagebrief aktuell“ und „SFirmenberatung aktuell“ sowie des „Handbuchs für die Anlageberatung“ (HfA). Seit 2001 ist er Mitglied des Kuratoriums der Wissenschaftsförderung der Sparkassen-Finanzgruppe e.V. (DSGV), Bonn.
Dr. Rainer Gith studierte von 1992 – 1997 Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Gesellschaftsrecht/Steuerrecht an der Westfälischen Wilhelms Universität in Münster. Nach Beendigung des Referendariates im Jahre 2000 promovierte Dr. Gith bei Prof. Hoeren an der Universität Münster im Europäischen Kartellrecht. Anschließend war Dr. Gith für verschiedene Wirtschaftskanzleien, zuletzt für die Kanzlei Brinkmann & Partner als Wirtschaftsanwalt tätig. Im Zuge seiner anwaltlichen Tätigkeit hat Herr Dr. Gith eine Vielzahl von Finanzierungsvorhaben für mittelständische Unternehmen begleitet. Seit April 2007 ist Dr. Gith als Geschäftsführender Gesellschafter für die auf Unternehmensfinanzierung und Rating spezialisierte GDS Finance Concept GmbH in Düsseldorf tätig.
Diplom-Ökonom Dr. Andreas Stephan Huber hat sein Studium an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg mit den Schwerpunkten Unternehmensführung, Wirtschaftprüfung, Controlling und Steuerrecht abgeschlossen. Anschließend Gesamtprojektleiter im Bereich Risikomanagement beim Verband der Vereine Creditreform e.V., Neuss. Mitwirkung bei der Gründung der Creditreform Ratingagentur und federführend verantwortlich für die Entwicklung interner Ratingsysteme. Hierzu zählten das Interne Ratingsystem des Verband Deutscher Bürgschaftsbanken e.V., das Scoringsystem für das gewerbliche Retailportfolio der VW Financial Services GmbH sowie das Ratingsystem des Internationalen Bankhaus Bodensee AG; 2004 bis 2007 Leiter des Bereichs Kreditrisiko- und Portfolioanalysen. Seit Mitte 2007 Mitglied in der GDS-Unternehmensgruppe und Partner in der GDS Finance Concept GmbH. Hier zeichnet er verantwortlich für die Themen Risikomanagement, Unternehmensbewertung, Entwicklung von Ratingsystemen und alternative Finanzierungsformen für den Mittelstand. Externe Promotion am Lehrstuhl Finanzwirtschaft und Banken an der Universität Duisburg-Essen. Das ecfs (european center for financial services) verlieh Dr. Huber für seine Dissertation 2006 den Nationalbankpreis. Desweiteren ist Dr. Huber Lehrbeauftragter an der International School of Management (ISM) in Dortmund für den Bereich „Corporate Finance“ und an der FOM Fachhochschule für Oekonomie und Management in Marl für „Rechnungswesen und Controlling“.
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