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Institutionelle drängen in Geschlossene Fonds
Von Dr. Oliver Everling | 11.September 2012
Mehr als 100 Unternehmen und mehr als 180 Teilnehmer folgen der General Conference Geschlossene Fonds 2012 in Frankfurt am Main. Florian Schoeller, Geschäftsführer der Scope Analysis, eröffnet die gelungene Veranstaltung im Westin Grand Hotel mit einer Gegenüberstellung der Prboleme des Geschlossenen Fonds mit denen der Eurokrise.
„Die Verunsicherung der Anleger ist allgegenwärtig“, sagt Schoeller. Die Performanceschwäche einiger Fonds treffe die nun vorgefundene Situation mit voller Wucht und die Regulierung sei für viele unangenehm, reduziere die Freiheit und zwinge den Vertrieb in einen Restrukturierungsprozess, der ihn erlahmen lasse.
„Der Staat ist viel mehr als nur Gesetzgeber“, sagt Schoeller, denn er hänge von Gunst und Mehrheit von Wählern abhänge. Das Regieren habe mit Reagieren zu tun: Tsunami, Fukoshima usw. seien dafür Beispiele. Die Finanzkrise führe zu einer Veränderung der Investmentbranche. Aktion führe zu Reaktion, die der Wähler fordere und erwarte. Der Staat sei gewzungen, schnell zu handeln, da ihm sonst der Rückhalt in der Bevölkerung fehle. „Er behandelt die Branche wie ein Kollektiv, das ist der einzige gangbare Weg.“
Schoeller zeigt Verständnis dafür, dass der Staat die Geschlossenen Fonds nicht verschont. Mit 100.000 € sei es möglich gewesen, einen Prospekt aufzusetzen und in den Vertrieb zu gehen. Schoeller greift der Deutung seines Vortrags im Sinne eines Paukenschlags vor und fragt: „Was haben Sie erwartet? Hatten Sie gehofft, dass der Staat die Party nicht beendet?“ Jetzt komme die Regulierung umso heftiger.
Die Verbände würden sich ins Zeug legen, um nachzuverhandeln. Die vorgelegte Regulierung habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute sei, dass der Geschlossene Fonds mit staatlichem Segen weitergehe. Aber es werde, das sei dei schlechte, nun nach der Musik des Staates getanzt. Die Emissionshäuser werden am stärksten betroffen sein, prognostiziert Schoeller.
Der Renditezwang zwinge inzwischen auch institutionelle Anleger in die Geschlossenen Fonds. Die Institutionellen hätten aber andere Anforderungen an Geschlossene Fonds. Hier sei (im positiven Sinne der Kompetenz) Investment Banking Knowhow gefordert. Banken, aber auch Versicherungen und Investmentgesellschaften bieten Zwischenfinanzierungen an. „Der Geschlossene Fonds ist für uns bei der Scope Group ein Asset-based Investment“, daher würden auch solche Anlageformen analysiert, die in die Form einer Anleihe gekleidet seien. Florian Schoeller skizziert das Alleinstellungsmerkmal des Geschlossenen Fonds:Jeder zahlt seine Mieten, auch wenn Staaten ihren Zahlungsverpflichtungen auf Staatsanleihen nicht mehr nachkommen. „Institutionelle Anleger sind wie Tanker, sie bewegen sich nicht schnell, kommen dann aber mit Wucht“, prophezeit Schoeller.
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