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IVG reduziert Verbindlichkeiten durch Kavernen-Verkauf

Von Dr. Oliver Everling | 2.September 2008

Die IVG Immobilien AG will durch den Verkauf von 70 Kavernen an einen selbst gemanagten Fonds entstehenden Cash-flow zur Rückführung von Verbindlichkeiten nutzen und damit die Bilanzrelationen verbessern. Wie das Immobilienunternehmen am Dienstag mitteilte, werde der von IVG Funds strukturierte Spezialfonds 40 bestehende Kavernen und 30 in Bau befindliche, bereits langfristig vermietete Kavernen im Rahmen eines Asset Deals erwerben. Der Fonds zahle zwischen 2008 und 2014, entsprechend der Fertigstellung der noch zu errichtenden Kavernen, insgesamt etwas mehr als 1,7 Mrd. Euro für das Paket, davon 836 Mio. Euro im laufenden Geschäftsjahr.

Das EBIT aus der abgeschlossenen Fonds-Kavernentransaktion wird laut IVG im Jahr 2008 voraussichtlich auf 261 Mio. Euro belaufen. Unter Berücksichtigung der entsprechenden Steuerbelastung ergebe sich hieraus ein Beitrag zum Konzernergebnis für 2008 in Höhe von 225 Mio. Euro, heißt es weiter.

Mit dem überraschende Kavernendeal kommt die IVG offensichtlich den Forderungen der Investoren nach, die hohe Verschuldung zurückzuführen, sagt Karl-Heinz Goedeckemeyer, Certified Real Estate Investment Analyst in einer am 2. September 2008 veröffentlichten Studie. [Ä]hnlich wie andere börsennotierte Immobilien hat die Finanzkrise der IVG einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zum einen konnte der für das Frühjahr 2008 anvisierte REIT noch immer nicht an den Start gehen. Auch die Ausführungen des IVG-Chefs Wolfhard Leichnitz, dass man sich für den REIT noch zwei Jahre Zeit lasse, dürften bei den ohnehin frustierten Investoren kaum Vorfreude entfachen, meint Goedeckemeyer.

Zum anderen verschlechtert sich das operative Geschäft zusehends. So musste der Geschäftsbereich Investment wegen Wertkorrekturen von 168 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2008 einen operativen Verlust von 27 Mio. Euro hinnehmen. Der Aktienkurs scheint diese Entwicklung bereits vorweg genommen zu haben, denn der Kurs entwickelte sich bislang deutlich schlechter als der MDAX, in dem die Aktie abgebildet wird. Der Analyst führt weiter aus, dass die IVG wegen der gesunkenen Börsenbewertung als Übernahmekandidat gilt. Immerhin offeriert die Gesellschaft wegen der vier Geschäftsbereiche ein hohes Zerschlagungspotenzial. Falls sich die Aktie auch in den nächsten Monaten weiterhin unterdurchschnittlich entwickeln sollte, werden erneut Übernahmefantasien aufkommen, denn Private Equity-Fonds sitzen auf hohe Milliardenbeständen die angelegt werden wollen, erklärt Goedeckemeyer abschließend.

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