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Kein gewöhnliches Downgrading
Von Dr. Oliver Everling | 12.Februar 2013
Eigentlich eine Nachricht wie jede andere, die tagtäglich von den Ratingagenturen nach Herauf- oder Herabstufungen gemeldet wird: Das Emittentenrating von McGraw-Hill wird von Fitch Ratings auf BBB+ heruntergestuft mit negativem Ausblick. Betroffen sind neben dem Emittentenrating auch weitere kurz- und langfristige Ratings, die der Gesellschaft McGraw-Hill erteilt wurden.
Bemerkenswert ist das Rating schon deshalb, weil es praktisch von einem Wettbewerber einer Tochter von McGraw-Hill erteilt wird. Da Standard & Poor’s (S&P’s) nicht die Anleihen der Muttergesellschaft ratet, aber Ratings für die Platzierung von Anleihen an den Kapitalmärkten erforderlich sind, bleibt nur der Weg des Auftrags an eine anerkannte Ratingagentur wie Fitch Ratings. So sind Moody’s, Fitch Ratings und S&P#S immer wieder damit befasst, sich „gegenseitig“ zu beurteilen. Die Glaubwürdigkeit und Professionalität dieser Agenturen bringt es mit sich, dass diese Ratings von Anlegern akzeptiert und nicht mit Misstrauen gestraft werden.
Im vorliegenden Fall ist die Herabstufung jedoch noch aus einem weiteren Aspekt bemerkenswert, da die Argumentation für die Herabstufung beweist, wie sehr die Ratingagenturen inzwischen von Legislative, Exekutive und Jurisdiktion in den USA unter Druck gesetzt werden. Der Druck ist so stark, dass er über die Tochter des Medienkonzerns McGraw-Hill, S&P’s, bis zu den finanziellen Ergebnissen der Muttergesellschaft reicht.
Fitch Ratings begründet nämlich die Herabstufung wie auch den negativen Ausblick mit der vom Department of Justice (DOJ) eingereichten Klage gegen McGraw-Hill und die Tochtergesellschaft S&P’s, dem Risiko weiterer Klagen durch den Generalstaatsanwalt sowie dem Einfluss, den diese Klagen auf die Geschäftssegmente von S&P’s haben könnte. Bei der Herabstufung sei die EBITDA-Marge von rund 29 % ebenso berücksichtigt worden wie die Diversifikation der Geschäftsstätigkeit von McGraw-Hill. Rund 55 % des Umsatzes und 45 % des EBITDA werden von Capital IQ, S&P Dow Jones Indices und anderen Geschäftssegmenten erwirtschaftet, der Rest von S&P’s.
S&P’s hatte den USA im Jahr 2011 erstmals in der Geschichte den Status eines AAA-Emittenten entzogen. Obwohl sich dieser Schritt kaum messbar in den Finanzierungsbedingungen des Staates niederschlug, so wurde damit das Privileg der USA gebrochen, sich stets zu den bestmöglichen Bedingungen an den Finanzmärkten Kapital zur weiteren Staatsverschuldung verschaffen zu können.
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