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Kern des ETF-Ratings

Von Dr. Oliver Everling | 30.April 2011

p>Im Kern beurteilt ein ETF-Rating, inwieweit der Emittent in der Lage ist, das mit der Emission des ETF verbundene Leistungsversprechen zu erfüllen. „Für die Auswahl eines ETF sind neben anlegerspezifischen Aspekten, die in der Person des Investors liegen, die anlagespezifischen Aspekte, die durch den ETF selber definiert werden, zu analysieren“, schreibt Jakob Baur in seinem Beitrag zum Buch „Exchange Traded Fund Rating“, herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9.

Jakob Baur ist Mitgründer der FundExplorer GmbH und seit 2007 Geschäftsführer der online ETF-Plattform www.ETFexplorer.com. Nach seinem Masterstudium in Finance mit Vertiefung in Banking und Financial Services an der Universität Zürich war er in mehreren Unternehmen im Finanzsektor, u.a. einer Schweizer Privatbank und diversen Unternehmens- und Pensionskassenberatern tätig. Baur versteht sich als unabhängiger Experte für moderne Kapitalanlagen und unterstützt institutionelle Investoren beim täglichen Umgang mit Indexprodukten.

Ein ETF-Rating für institutionelle Investoren soll unterschiedlichen Anforderungen genügen. Baur fasst diese mit den Stichworten Transparenz, Vergleichbarkeit, Objektivität und Verständlichkeit zusammen. Im Einzelnen: „Transparenz, denn nur eine Analyse, die keine entscheidenden Fragen offen lässt, kann einen wirklichen Einblick geben. Vergleichbarkeit, denn nur Analysen, die unter Verwendung gleicher Kriterien, Mess- und Auswertungsverfahren erstellt werden, führen zu einem konsistenten Vergleich mehrerer ETF. Objektivität, denn nur eine aus einem unabhängigen Blickwinkel erstellte Analyse wird von den relevanten Entscheidungsträgern ernst genommen. Verständlichkeit, denn nur Analysen, die hinsichtlich der Methodik und der Ergebnisse verstanden werden, liefern letztlich verwertbare Ergebnisse.“

Im Gegensatz zu einem „Rating“ bezeichnet ein „Ranking“ von ETF eine Bewertungsrangfolge, die auf quantitativen Werten beruht, schreibt Baur, und stellt ein objektives, mathematisches Verfahren zur Erstellung einer Rangliste dar. Üblicherweise werden historische Wertentwicklungen über mehrere Zeiträume erfasst.

„Es handelt sich dabei“, sagt Baur, „um eine Momentaufnahme durch statistische Vergangenheitsbetrachtung. Dadurch ist eine häufige Änderung der Rangliste nach jeder Aktualisierung von Performancezahlen wahrscheinlich. Ein Rating hingegen ist das Ergebnis einer Bewertung von Sachverhalten, die über die Berechnung historischer Performance hinausgeht. Es ist eine erweiterte Betrachtung der vergangenheitsbezogenen Wertentwicklung und berücksichtigt qualitative Komponenten, die in einer zukunftsgerichteten Beurteilung resultieren.“ Diese erfährt nach Baur eine periodische Aktualisierung, wenn sich wesentliche Faktoren, die in die Bewertung eingeflossen sind, ändern.

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