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KFC-Restaurants und ihre kontroversen Geschäftspartner: Der Fall der überhöhten „Parkverstöße“
Von Dr. Oliver Everling | 13.September 2023
In der Welt des Fast Food gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die das Rating und den Erfolg eines Restaurants beeinflussen. Neben der Qualität des Essens und dem Kundenservice spielt auch die Lage eine entscheidende Rolle. Hat das KFC-Restaurant jedoch eine neue, kontroverse Einnahmequelle entdeckt? Es geht um überhöhte Entgelte für „Parkverstöße“. Wir werfen einen Blick auf den Fall des KFC-Restaurants in der Borsigallee 33a in Frankfurt und die fragwürdige Praxis, die dort angewendet wird.
Die Situation in Frankfurt: Das KFC-Restaurant in der Borsigallee 33a in Frankfurt erwirbt sich einen zweifelhaften Ruf, der nicht aufgrund seiner köstlichen Hühnchenprodukte besteht. Hier werden Fahrzeuge unmittelbar nach ihrer Ankunft digital erfasst, und ihren Besitzern wird ein Bescheid „Parkverstoß und Zahlungsaufforderung“ ausgestellt, der auf den ersten Blick wie eine behördliche Anordnung erscheint.
Die Täuschung: Was auf den ersten Blick wie eine legitime Verkehrsstrafe aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als eine als „Vertragsstrafe“ getarnte Zahlungsaufforderung, die auf den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der Park & Control PAC GmbH basiert. Dieses Unternehmen wurde offenbar vom Betreiber des KFC-Restaurants, der AM Continental GmbH & Co. KG aus Darmstadt, beauftragt, um Fahrzeuge zu erfassen und die entsprechenden „Strafen“ zu verhängen. Die AM Continental GmbH & Co. KG gehört Shafiqur Amin, der in der Szene seit vielen Jahren bekannt ist.
Die fragwürdige Praxis: Die bedenkliche Praxis besteht darin, dass Fahrzeugbesitzer für das Abstellen ihres Autos auf dem Parkplatz des KFC-Restaurants zur Kasse gebeten werden, ohne tatsächlich eine Verkehrsregel verletzt zu haben. Die Verwendung einer Bescheinigung „Parkverstoß und Zahlungsaufforderung“ suggeriert, dass eine Ordnungswidrigkeit begangen wurde, obwohl es sich nur um eine einseitig und willkürlich festgesetzte Vertragsstrafe handelt, die auf den AGB eines privaten Unternehmens basiert.
Über die „Vertragsstrafe“ erhält der Fahrzeughalter vor Ort keine Kenntnis, denn die Einfahrt ist unbeschrankt und die Einwilligung in einen „Vertrag“ mit der Park & Control PAC GmbH soll konkludent erfolgen, indem das Fahrzeug auf den Parkflächen vor dem KFC abgestellt wird. Der Hinweis auf die Rolle der Park & Control PAC GmbH ist dabei so angebracht, dass Kunden des KFC in der Borsigallee 33a diesen rückseitig nicht in den Blick bekommen.
Reaktion der Verbraucher: Verbraucher, die mit dieser fragwürdigen Praxis konfrontiert werden, haben sich zu Recht darüber beschwert. Sie fühlen sich getäuscht und missbraucht, da sie glaubten, gegen das Gesetz verstoßen zu haben, obwohl dies nicht der Fall ist. Die Praxis hat die Diskussion über die Ethik solcher Geschäftspraktiken angeheizt.
Ordnungswidrig im Sinne des § 24 Absatz 1 des Straßenverkehrsgesetzes handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig gegen eine Vorschrift über Parkuhren, Parkscheine oder Parkscheiben verstößt. Eine solche Vorschrift des Straßenverkehrsgesetzes ist aber nicht die Handlungsgrundlage der AM Continental GmbH & Co. KG und der Park & Control PAC GmbH, die hier nach eigenem Ermessen Kunden zur Kasse bittet.
Rechtliche Implikationen: Die rechtlichen Implikationen dieser Praxis sind komplex. Während Unternehmen das Recht haben, ihre Parkplätze zu überwachen und Gebühren für die Nutzung zu erheben, müssen solche Mieten transparent und fair sein. Das Ausstellen von „Parkverstoß und Zahlungsaufforderungen“ unmittelbar nach Eintreffen auf dem Parkplatz des KFC ohne tatsächlichen Verstoß gegen Verkehrsregeln kann als irreführende und unethische Geschäftspraxis angesehen werden.
Indem das bloße Abstellen eines Fahrzeugs bereits mit einer „Vertragsstrafe“ in Höhe von 35 € belegt wird, kann sich für das Geschäft an der Borsigallee 33a in Frankfurt ein erheblicher Zusatzertrag ergeben, liegen doch die Menüpreise bei KFC meist zwischen 10 € und 20 €. Wer beispielsweise für 15 € zu speisen glaubte, fährt anschließend mit Kosten von zusammen 50 € vom Hof.
Das Restaurant des Shafiqur Amin ist so gelegen, dass es nach der Autobahnabfahrt bei Einfahrt nach Frankfurt am Main viele weit gereiste Autofahrer einlädt, hier Station zu machen und zu speisen. Daher geht die Rechnung für Betreiber auch dann noch auf, wenn sich verärgerte Kunden aufgrund der unethischen Praxis von diesem Restaurant abwenden und nicht wiederkehren. Genügend andere Kunden, die sich keiner „Parkverstöße“ bewusst sind und diese Erfahrung noch nicht gemacht haben, können folgen. Frankfurt ist eine beliebte Metropole mit Anziehungskraft für die gesamte Region und darüber hinaus.
Die Praxis des KFC-Restaurants in der Borsigallee 33a in Frankfurt, überhöhte „Parkverstöße“ als eine zusätzliche Einnahmequelle zu nutzen, spricht deutlich gegen den Gedanken eines guten ESG-Ratings (Environmental, Social, Governance). Hier ist, warum diese Praxis den ESG-Prinzipien widerspricht:
Soziale Aspekte (Social): Täuschung und Verbrauchermissbrauch sind mit einem guten Sozialrating unvereinbar. Die skizzierte Praxis täuscht die Verbraucher, indem sie vorgibt, dass sie gegen Verkehrsregeln verstoßen haben, obwohl dies nicht der Fall ist. Sie führt zu einem Gefühl der Ungerechtigkeit und Täuschung bei den betroffenen Fahrzeugbesitzern, was einen negativen sozialen Einfluss hat.
Ebenso kann keine gute Governance bescheinigt werden, denn hier handelt es sich um einen Fall mangelnder Transparenz und unethischer Geschäftspraktiken: Die Praxis der Ausstellung von Parktickets mit der Bezeichnung „Parkverstoß und Zahlungsaufforderung“ ohne tatsächlichen Verstoß gegen Verkehrsregeln wirft Fragen zur Transparenz und zur Einhaltung ethischer Geschäftspraktiken auf. Unternehmen sollten transparent über ihre Gebühren und Geschäftspraktiken sein und sicherstellen, dass sie ethische Standards einhalten.
Ein gutes ESG-Rating basiert auf der Bewertung von Umwelt-, sozialen und Governance-Faktoren und bewertet, wie ein Unternehmen in diesen Bereichen abschneidet. Unternehmen, die gegen diese Grundsätze verstoßen, riskieren, ein schlechtes ESG-Rating zu erhalten, was sich negativ auf ihr Image, ihre Investorenbeziehungen und ihren langfristigen Erfolg auswirken kann.
Es ist wichtig zu betonen, dass ethische Geschäftspraktiken und die Einhaltung von ESG-Kriterien nicht nur aus moralischer Sicht wichtig sind, sondern auch dazu beitragen können, das Vertrauen der Kunden und Investoren zu gewinnen, rechtliche Probleme zu vermeiden und langfristige Nachhaltigkeit zu fördern. Die Praxis, wie sie im Fall des KFC-Restaurants in der Borsigallee 33a in Frankfurt beschrieben wurde, sollte daher kritisch hinterfragt und möglicherweise rechtlich und ethisch überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie den ESG-Prinzipien entspricht.
Fazit: Die Einnahmequelle des KFC-Restaurants in der Borsigallee 33a in Frankfurt durch überhöhte „Parkverstöße“ wirft ernsthafte ethische Fragen auf. Verbraucher sollten sich bewusst sein, dass es sich in vielen Fällen nicht um tatsächliche Verkehrsstrafen handelt, sondern um Gebühren, die auf den AGB eines privaten Unternehmens basieren. Solche Praktiken erfordern eine genauere Prüfung und möglicherweise strengere Regulierungen, um die Verbraucher vor Täuschung und Ausbeutung zu schützen. Es bleibt abzuwarten, wie dieser Fall sich weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen er auf die Fast-Food-Branche insgesamt haben könnte.
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