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Kommunen im Beauty Contest
Von Dr. Oliver Everling | 28.November 2012
Kommunen im Beauty Contest oder Kommunen im Schönheitswettbewerb, diese Metapher drückt die aktuelle Veränderung der kommunalen Finanzierungslandschaft aus. So führt Christian Schuchardt in seinen Beitrag zum Buch „Kommunalrating“ ein (Artikel-Nr. 22.485-1200, ISBN 3-86556-353-8), das im Bank-Verlag, Köln, erscheint.
Christian Schuchardt ist berufsmäßiger Stadtrat und Stadtkämmerer der Stadt Würzburg Bayern, zuvor Beigeordneter und Kämmerer der westfälischen Stärkungspaktkommune Schwerte. Er ist Sprecher des Arbeitskreises Treasury des Deutschen Städtetages. Schuchardt studierte Verwaltungswissenschaften und engagiert sich darüberhinaus in Forschung und Lehre, mehrere Jahre als Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Frankfurt sowie als Vorsitzender des Vereins für angewandte Kommunalwissenschaften e.V. Vor seiner Tätigkeit als kommunaler Wahlbeamter war er über zehn Jahre für eine Landesbank im Bereich Staats- und Kommunalfinanzierung tätig, zuletzt als Stellv. Abteilungsdirektor und Bankprokurist.
„Es sind nicht mehr alle Kommunen gleich,“ schreibt Schuchardt, „sondern manche Kommunen sind gleicher als andere. Wir befinden uns im Vorfeld tief greifender Veränderungen, die das geübte und tradierte Finanzierungsgebaren der Gebietskörperschaften sowohl strukturell als auch materiell und auch politisch infrage stellen. Wir erleben dieses bereits heute auf der Ebene der Nationalstaaten, deren Finanzierungskonditionen sich durchgreifend ändern.“
Nicht nur Zinsdifferenzen von 10 bis 80 Basispunkten unterscheiden schlechte von guten Adressen – oder besser schöne von weniger schönen – sondern diese Differenzen belaufen sich auf mehrere Prozent oder sogar eine gar nicht mehr gegebene Kreditwürdigkeit.Die legitime Frage für bundesdeutsche Kommunen lautet, ob es zu ähnlichen Verwerfungen und signifikanten Unterschieden auch auf der kommunalen Ebene in Deutschland kommen kann. „Die Kernfrage der Kämmerer lautet daher nicht so sehr zu welchem Preis bekomme ich einen Kredit,“ schreibt Schuchardt, „sondern gibt es die reale Gefahr, dass die Verlierer des Schönheitswettbewerbes gar keinen Zugang zu Kapitalmarktfinanzierungen haben.“ Um die Gewinner müsse man sich ohnehin keine Sorgen machen. Aber wie geht es mit den Verlierern weiter?
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