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Konjunktur unter Biden oder Trump
Von Dr. Oliver Everling | 10.September 2020
Die Weltwirtschaft erholt sich weiter von der tiefen Corona-Rezession. „In den letzten Wochen sind die Aufholschritte jedoch zusehends kleiner geworden,“ schreiben die Analysten aus dem DZ BANK Research, „auch erste Rückschläge haben sich eingestellt. In Deutschland sind die Einzelhandelsumsätze trotz Mehrwertsteuersenkung geschrumpft, die Industrieproduktion legte nur noch leicht zu.“
Im Euro-Raum habe das Wirtschaftsklima einen Dämpfer erhalten. Das Verbrauchervertrauen ist in den USA aktuell tiefer als auf dem Höhepunkt des Corona-Lockdowns im April. Einen wesentlichen Grund für die Abflachung der Erholung sehen die Analysetn sind die in vielen Ländern wieder steigenden Infektionszahlen.
„Rund um den Globus haben die Regierungen riesige Summen in die Hand genommen, um die Folgen des Wirtschaftseinbruchs abzufedern. Zusätzlich pumpen die Notenbanken enorme Liquidität in die Wirtschaft. Dank dieser Anschubhilfen“, so die Prognose aus dem DZ BANK Research, „wird sich die wirtschaftliche Erholung in den kommenden Monaten fortsetzen. Es wird in den meisten Ländern aber wohl wenigstens bis Ende nächsten Jahres dauern, bis die durch die Pandemie entstandenen Einbußen wieder ausgeglichen sind.“
Zu den größten Unwägbarkeiten der laufenden zweiten Jahreshälfte zählen die Analysten der DZ BANK die US-Präsidentschaftswahl. „Obwohl zwischen Amtsinhaber Trump und dem Kandidaten der Demokraten, Joe Biden, auch in Fragen der Wirtschaftspolitik Welten liegen, dürften sich die unmittelbaren Folgen für die Konjunkturentwicklung im kommenden Jahr nicht wesentlich unterscheiden. Biden würde wohl einige seiner Wahlkampfversprechen der Realpolitik opfern, Trump müsste sich wahrscheinlich neuen Mehrheiten im Kongress unterordnen.“
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