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Lückenhafter Einlagenschutz
Von Dr. Oliver Everling | 9.Oktober 2008
Die Finanzkrise schürt die Angst vieler Deutscher. „Doch niemand muss sein Geld zu Hause im Sparstrumpf lagern“, schreibt der Dr. Klein Allfinanz-Service. „Denn die Bundesregierung stellt deutschen Anlegern eine Garantie in Höhe von 568 Milliarden Euro für private Spareinlagen bereit. Die Garantie gilt unbegrenzt für alle Spar-, Termingeld- und Girokontoeinlagen bei deutschen Kreditinstituten.“
Der Staat gibt also jedem Sparer die Garantie, bei einer eventuellen Bankenpleite sein Geld vollständig zurück zu bekommen. „Diese Garantie gilt nur für deutsche Banken, die dem Einlagensicherungsfonds angehören. Banken, die ihren Hauptsitz in einem anderen Land, aber eine Zweigstelle in Deutschland haben, sind davon ausgenommen. Als Ausnahme gelten ausländische Banken, die im deutschen Einlagensicherungsfonds engagiert sind. Auch Investmentfonds oder Zertifikate werden nicht in die Staatsgarantie eingeschlossen.“
Ausländische Banken, wie die Kaupthing, Credit Europe oder die AKF Bank, locken oft mit hohen Zinssätzen. Die Einlagen sind hier nur bis zu einer bestimmten Höhe geschützt. Jeder Euro, der über die Sicherungsgrenze hinausgeht, kann bei einer Bankenpleite verloren sein. Da ausländische Banken nicht unter die deutsche Einlagensicherung fallen, greift hier auch nicht die neue Staatsgarantie, warnt Dr. Klein Allfinanz-Service.
Der Allfinanzdientsleister Dr. Klein empfiehlt daher Kunden, die ihre Spareinlagen bei einer ausländischen Bank haben, zu reagieren und das Guthaben auf ein deutsches Kreditinstitut zu überweisen. Einen Überblick über Banken mit 100-prozentiger Einlagensicherung bietet Dr. Klein im Internet unter http://www.drklein.de/tagesgeld.html.
Die Beschränkung auf deutsche Institute ist aber nicht der einzige Haken der von der Bundesregierung propagierten Garantie. Ein weiterer Haken des Versprechens der Bundesregierung besteht darin, dass die Garantie Einlagen der Masse kleiner und mittlerer Unternehmen nicht erfasst, selbst wenn diese ihr Konto bei einer deutschen Bank unterhalten. Auch sonst werden die Einlagen von GmbHs und AGs nicht geschützt, da es sich nicht um Einlagen privater Sparer, sondern von Firmen handelt.
Jeder Bankenzusammenbruch führen daher auch dann, wenn eine deutsche Bank betroffen ist, zu massenhaften Zahlungsschwierigkeiten insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen, da diese ihre Liquidität einbüßen würden. Eine Alternative zur Sicherung der Liquidität, die sowohl von Privaten, als auch von kleinen Firmen uneingeschränkt genutzt werden kann, ist die seit 1. Juli 2008 verfügbare Tagesanleihe der Bundesrepublik Deutschland mit 4,17 % Tageszins (per 9. Oktober 2008). Dazu genügt die Einrichtung eines kostenlosen Schuldbuchkontos bei der Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH (www.tagesanleihe.de).
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