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MBB Clean Energy AG im URA Emissions Check

Von Dr. Oliver Everling | 23.April 2013

Neu im URA Emissions Check: Die sechsjährige Anleihe der MBB Clean Energy AG (Zeichnungsfrist 24.4.-3.5.2013). Die Emittentin will mit dem Emissionserlös Solar- und Windkraftanlagen kaufen, die bereits an das Netz angebunden sind, und diese anschließend in 100%-Tochtergesellschaften betreiben, also keine Risiken aus Projektentwicklung und Bau ganz neuer Anlagen, berichtet die Ratingagentur aus München.

Die Anleihe wird mit 2 „URA-Haken“ bewertet, anhand der 6 unter der folgenden Anleihenübersicht genannten Kriterien. Grundlage sind Bilanz, GuV-Rechnung und Kapitalflussrechnung für die Plan-Jahre 04.2014 bis 04.2019. Es gebe noch keinen eigenen Geschäftsbetrieb und damit keine aussagefähigen Ist-Zahlen, berichtet die URA; Know-how und Personal, z.B. für die Auswahl der zu kaufenden Kraftwerke, kommen bisher von der obersten Muttergesellschaft MBB Projects AG / Zürich, bisher v.a. bei Wasserkraft, Geothermie und Biogas tätig.

Positivfaktoren gemäß URA: Creditreform-Emissionsrating BBB (d.h. Investmentgrade), sehr gläubigerfreundliche Anleihebedingungen (inkl. Ausschüttungssperre), umfangreiche Treuhandregelungen (zur Mittelverwendung mit strikten Investitionskriterien, zur Thesaurierung der Mittelzuflüsse von den Töchtern sowie zur Verwaltung von Sicherheiten). Außerdem soll eine Finanzierungsrückversicherung („FINITE Versicherung“) abgeschlossen werden, bei der die Allianz – bis zur Höhe der Anleihezinsen der 6 Jahre – für spezielle Ertragsausfallrisiken aufkommt (z.B. aufgrund von Wettereinflüssen oder Gesetzesänderungen wie dem EEG).

URA listet die folgenden Negativfaktoren auf: strukturelle Nachrangigkeit der Anleihe (Bankkredite bei den Töchtern mit bis zu 80% deren Bilanzsumme), in 5 der 6 Planjahre unterdurchschnittliche Bondspezifische Kennzahlen, niedrige bilanzielle Eigenkapitalquote (im 1. bis 5. Planjahr zwischen -1% und +6%; stuft man die mit der Allianz organisierte Absicherung bestimmter Risiken über einen sog. Entschädigungsfonds als stille Reserven bzw. wirtschaftliches Eigenkapital ein, so läge die Eigenkapitalquote um rd. 11 %-Punkte höher).

„Die geplante nachrangige Besicherung der Anleihe mit Anteilen an den Töchtern hat nur einen begrenzten Nutzen,“ urteilt die URA, „da der allergrößte Teil des MBB-Vermögens vermutlich für die Bankkredite der Töchter verpfändet wird.“ Für die Gesamtgruppe MBB Projects AG und deren bisherige Projekte würden aussagefähige Angaben zum „Track Record“ und zur Finanzsituation fehlen.

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