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Mehr Produkte, weniger Anbieter
Von Dr. Oliver Everling | 2.Dezember 2010
Laut einer aktuellen Umfrage der Feri EuroRating Services AG erwarten Fondsanbieter für das Jahr 2011 überwiegend gutes oder sehr gutes Absatzpotenzial für Produkte mit Fokus auf weniger konservative Anlageklassen. Vor allem Aktienfonds mit Schwerpunkt auf Europa oder Schwellenländer stünden ganz oben auf der Liste. Bei Geldmarkt- und Immobilienfonds hingegen sehen die befragten Gesellschaften nur wenig Absatzchancen. Feri befragte für die Studie 56 Fondsanbieter danach, wie sie die Absatzpotenziale bestimmter Anlageklassen und -segmente im Jahr 2011 einschätzen.
Großes Potenzial sehen die Fondsanbieter auch für Produkte, die auf Alternative Investments, Wandelanleihen und gemischte Sondervermögen setzen. Bei Renten sind die Erwartungen gemischt: Während Staatsanleihen unter den Rentenpapieren die Liste mit dem schlechtesten erwarteten Absatzpotenzial anführen, werden Unternehmensanleihen nach Emerging Market Bonds im Fixed-Income-Segment am aussichtsreichsten eingeschätzt.
„Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die Fondsanbieter an eine Rückkehr der Risikofreude der Anleger glauben und dabei vor allem auf eine weitere Rallye am Aktienmarkt setzen“, sagt Christian Michel, Teamleiter Fonds und Zertifikate bei der Feri EuroRating Services AG. „Neben Aktien sind zudem Absolute-Return-Konzepte sehr attraktiv. Mehr als 85 Prozent der befragten Gesellschaften erwarten hier im nächsten Jahr steigende Nettomittelaufkommen.“
Befragt nach den Absatzpotenzialen für einzelne Anlageklassen im Jahr 2011, schätzen 85 Prozent der Fondsanbieter diese bei Aktienfonds gut oder sehr gut ein und nur 9 Prozent als schwach. Bei Renten ist das Ergebnis weniger klar, hier sehen 63 Prozent gutes oder sehr gutes und 39 Prozent schwaches oder sehr schwaches Potenzial. Bei Aktien und Renten führt mit rund 23 und 25 Prozent der Nennungen jeweils das Schwellenländersegment die Rangfolge der besten Absatzchancen an. Das schlechteste Potenzial haben für die Fondsanbieter mit mehr als einem Drittel der Nennungen Staatsanleihen.
Sehr eindeutig fällt der Tenor bei den Absatzchancen für Geldmarktprodukte aus, die eine überwältigende Mehrheit von 94 Prozent als schwach oder sehr schwach einschätzt und lediglich 6 Prozent als gut. Bei Immobilienfonds erwarten immerhin noch 39 Prozent gute Absatzpotenziale, wobei eine Mehrheit von 61 Prozent schwache oder sehr schwache Mittelaufkommen erwartet.
Für gemischte Sondervermögen sehen sogar 21 Prozent sehr gute Absatzpotenziale und 64 Prozent gute. Ähnlich die Erwartungen für Alternative Investments: Hier versprechen sich 17 Prozent sehr gute und 63 Prozent gute Absätze. Bei Wandelanleihen-Produkten schätzt immerhin ein knappes Drittel der Fondsgesellschaften das Absatzpotenzial im kommenden Jahr schwach oder sehr schwach ein, mehr als zwei Drittel jedoch gut oder sehr gut.
Die erwarteten Absatzchancen finden sich auch in den Angaben zur Entwicklung der eigenen Produktpalette wieder: Bei Aktien, Renten, gemischten Sondervermögen und Alternativen Investments wollen jeweils mehr als 40 Prozent der Fondsanbieter ihr Produktangebot vergrößern oder sogar stark vergrößern und jeweils rund die Hälfte zumindest unverändert lassen.
Allgemein rechnen die Fondsgesellschaften mit einem steigenden Produktangebot. Feri-Analyst Michel hierzu: „Mehr als die Hälfte der Befragten planen, ihre eigene Produktpalette im nächsten Jahr zu erweitern und erwarten dies auch für die Branche insgesamt. Gleichzeitig rechnen aber ebenso viele Befragte damit, dass es 2011 zu einem Rückgang der Anbieterzahl kommen wird.“
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