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Mit „Euro plus“ Europa stärken

Von Dr. Oliver Everling | 24.Oktober 2016

Zur „Aufhebung der angeblich ‚unumkehrbaren‘ (‚irreversiblen‘) Europäischen Währungsunion und Substituierung durch ein neues europäisches Währungssystem“ ruft Prof. Dr. Martin Seidel die wesentlichen Fakten in Erinnerung. Prof. Dr. jur. Martin Seidel ist Honorarprofessor und ehemaliger Lehrbeauftragter für Europarecht an der Universität Münster, ehemaliger Angehöriger des Bundesministeriums für Wirtschaft, langjähriger Bevollmächtigter der Bundesregierung in Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof, Mitglied der deutschen Delegation bei den Maastrichter Verhandlungen über die Wirtschafts- und Währungsunion. Lehraufträge und Vorträge führen ihn ins In- und Ausland. Derzeit ist er Forschungsprofessor am Zentrum für Europäische Integrationsforschung an der Universität Bonn.

Als neues europäisches Währungssystem bietet sich nach Ansicht von Seidel „neben anderen Vorschlägen, aber wohl an erster Stelle“, das System einer Parallelwährung an, das unter dem Namen Euro plus näher bekannt sei. „Es baut auf dem von der britischen Regierung in Maastricht als Beitrag zur Diskussion eingeführten Vorschlag über die Einführung einer sog. Hard European Currency Unit (Hard Ecu) auf und wurde von Wilhelm Hankel fortentwickelt.“

Das Währungssystem Euro plus erleichtert und ermöglicht die Mitwirkung Großbritanniens, Dänemarks und Schwedens sowie möglicherweise die Beteiligung Norwegens und Islands bei seiner Errichtung, analysiert Seidel.

„Die Funktion, die der Euro plus in dem neuen Währungssystem, in dessen Mitte er steht, inne hat, weicht von der Funktion des bisherigen Euro als bisher exklusive einheitliche Währung für die Europäische Union zweifellos nicht unwesentlich ab,“ macht Seidel klar, „so dass er eigentlich eine andere Bezeichnung führen müsste. Eines der grundliegende Anliegen des von Wilhelm Hankel entwickelten Vorschlags besteht aber darin, den Euro wegen seines Prestigewertes und seines möglichen späteren Wiederauflebens als Einheitswährung mit seinem Namen zu erhalten.“

Mehr von Seidel zum Thema im ifo, Schnelldienst 6/2015 68. Jahrgang, München 26. März 2015, S.-9-22225) Zweitdruck „° in URO JOURNAL pro management, Nürnberg, 1/2015 S. 12-26.

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