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Mit Transparenz in neue Anlageklasse

Von Dr. Oliver Everling | 4.Januar 2015

Unerschöpfliche Energie, unbegrenzt verfügbar, gratis. Ein Traum? „Mitnichten. Mit der Sonne“ schreiben Ingmar Kruse und Daniela Kramer in ihrem Beitrag zum Buch „Cleantech Rating“, „wird die größte Energiequelle angezapft, die den Menschen derzeit und auf absehbare Zeit zur Verfügung steht.“

Ob nun noch vier oder fünf Milliarden Jahre, sei für die Menschheit realistisch betrachtet wohl nicht relevant. „Aber wir können sie jetzt nutzen und die Investitionen, die jetzt in die photovoltaischen Energiegeneratoren fließen, werden sogar nächsten Generationen noch direkt zugutekommen.“ Denn eine Photovoltaik-Anlage („ PV-Anlage“) sei quasi verschleißfrei – wenn die Qualität stimmt und sie gut funktioniert. Ist das gegeben, kann eine PV-Anlage mehrere Jahrzehnte lang einen stabilen Steady Revenue Stream produzieren, bei nur wenigen Jahren Amortisationszeit – auch der energetischen.

Danach werden aufgrund kostenfreier Primärenergie nur noch Erträge erwirtschaftet, rechnen Kruse und Kramer vor, die Kosten für die Instandhaltung sind bei gut funktionierenden Anlagen marginal. „Das Ergebnis ist ein erstaunliches und doch reales Paradoxon, nämlich eine Win-Win-Situation für alle: für den Investor und für die Umwelt, eine ökologisch-ökonomische Maximalsituation.“

Die Voraussetzungen dafür zu überprüfen, kann Gegenstand eines Cleantech Ratings sein, neben den technologischen Kriterien beispielsweise die standortbedingten. Sonnenlicht steht grundsätzlich überall zur Verfügung, aber die geografischen, klimatischen und witterungsbedingten Standortparameter sind global betrachtet äußerst divers. Daraus lassen sich jedoch – wie Kruse und Kramer in ihrem Beitrag zum Buch beleuchten – längst nicht Rückschlüsse der Art ziehen, dass höhere Breitengrade zur Nutzung der Photovoltaik etwa weniger gut geeignet wären als beispielsweise die Äquatorialregionen.

Bei all dem (Sonnen-) Licht gibt es auch Schatten: Zur Sicherung der Leistungsfähigkeit müssen mindestens einige der Anlagenfunktionsparameter überwacht werden, und dieser Punkt war bislang nicht im Fokus des Interesses – weder bei Herstellern noch bei Investoren. „Hersteller haben üblicherweise keine Möglichkeit, das Ergebnis ihrer Produktion zu überprüfen, weil die Latency, die Latenz-Zeit zwischen Herstellung und Funktions-Feedback, zu lang ist“, sagen die beiden Experten aus Nürnberg: „Gerade bei neuen Zelltechnologien gibt es keine Langzeitstudien, und so können kostenintensive Rückrufaktionen die Folge sein. Hinzu kommt -die reale Gefahr besteht -, dass das herstellende Unternehmen die Kosten bei möglichen Schäden nicht mehr tragen kann und sogar Versicherungsabdeckungen überstiegen werden können.“

Kruse und Kramer zeigen in ihrem Beitrag zum Buch auf, wie die letzten Schwierigkeiten beim Investment in Solarenergie überwunden werden können.

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