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Moody’s wird MAHLE Rating überprüfen müssen

Von Dr. Oliver Everling | 25.April 2022

Moody’s könnte gezwungen sein, das Rating Ba1 der MAHLE Gruppe zu überprüfen. Der MAHLE Konzern hat soeben sein Jahresergebnis 2021 veröffentlicht. Den Geschäftsbericht sowie die dazugehörige Pressemitteilung finden sich auf der Investor Relations Homepage von MAHLE.

Der Automobilzulieferer MAHLE konnte 2021 zwar trotz schwieriger Rahmenbedingungen die Umsatz- und Ertragskraft steigern, erwartet aber wachsende Probleme für die globale Automobilbranche.

Erst Covid, dann die Halbleiterknappheit und jetzt der Krieg in der Ukraine, verbunden mit massiv steigenden Kosten – der deutsche Konzern ist daher vorsichtig und gibt keine Prognosen für das laufende Jahr ab.

„In den vergangenen zwei Jahren hat MAHLE die Mehrkosten weitgehend aufgefangen. Mittlerweile bin ich aber davon überzeugt, dass Automobilhersteller und Zulieferer aufgerufen sind, sich in dieser schwierigen Situation partnerschaftlich auf eine faire Lastenverteilung zu einigen“, sagte Michael Frick, stellvertretender Vorsitzender der MAHLE Konzerngeschäftsführung und Finanzvorstand, der Jahrespresse Konferenz. Mit hoher Aufwands- und Kostendisziplin treibe MAHLE den strukturellen und technologischen Wandel voran.

Die Aussagen von Michael Frick müssen vor dem Hintergrund, dass die Besetzung der Position des Vorstandschefs nicht gelang, wie ein Hilferuf klingen. Ein solcher Ruf nach partnerschaftlicher „Lastenverteilung“ darf bei Moody’s nicht ungehört bleiben. Würden sogar Gläubiger eingeladen mit dem Ziel der „partnerschaftlichen“ Neustrukturierung von Gläubigerpositionen, könnte eine solche „faire“ Einigung sogar einem „Default“ gleichkommen.

Ein Rating Ba1 ist unmittelbar an der Schwelle zur Anlagequalität angesiedelt und kann in den Augen von Gläubigern immer noch als ein akzeptables Rating gesehen werden. Nun steht aber in Frage, ob dieses Rating nicht mit negativer Implikation überprüft werden muss.

Die Kombination ungünstiger Branchenentwicklungen, dem Länderrisiko in der Ukraine sowie unternehmensspezifischer Probleme in der Führung von MAHLE muss bei der Ratingagentur ein Überprüfungsverfahren zur Folge haben, denn von einem „stabilen Ausblick“ kann unter diesen Bedingungen nicht mehr die Rede sein.

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