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Nahtlos, sicher und intelligent: Wie Technologie das Bezahlen neu definiert
Von Dr. Oliver Everling | 4.Dezember 2024
Im Rahmen der Handelsblatt-Tagung „BankenTech“ erläuterte Pascal Beij, Chief Commercial Officer bei Unzer, wie die Digitalisierung und Unified Commerce das Bezahlen revolutionieren. Besonders anhand des SAP Gardens in München zeigte Beij auf, wie eine nahtlose Integration von Zahlungen in den Handel sowohl die Kundenbindung als auch den Geschäftserfolg steigern kann. Zahlungen entwickeln sich demnach nicht mehr nur als technische Notwendigkeit, sondern als strategisches Instrument zur Schaffung eines durchgängig positiven Kundenerlebnisses.
Beij erklärte, dass Unified Commerce durch die Verbindung von verschiedenen Softwarelösungen und Zahlungssystemen den Händlern ermöglicht, ein integriertes und effizientes System für sowohl Online- als auch Offline-Zahlungen zu nutzen. Dies geschieht durch eine Plattform, die Transaktionsdaten in Echtzeit synchronisiert und eine nahtlose User Experience ermöglicht – sei es beim Einkaufen im stationären Geschäft oder beim Online-Shopping. Kunden können zum Beispiel ihre Einkäufe online reservieren und vor Ort bezahlen, was gerade bei Geschäften mit begrenzten Parkmöglichkeiten von Vorteil ist.
Unified Commerce bezeichnet eine Geschäftsstrategie, bei der alle Vertriebskanäle und Touchpoints eines Unternehmens über eine zentrale, integrierte Plattform miteinander verbunden werden. Im Gegensatz zu früheren Modellen wie Single Channel, Multichannel oder Omnichannel geht Unified Commerce noch einen Schritt weiter, indem es nicht nur mehrere Kanäle miteinander vereint, sondern auch eine vollständige, nahtlose Customer Journey über alle Kanäle hinweg bietet, wobei alle Daten und Interaktionen in Echtzeit synchronisiert sind.
Im Single Channel-Modell konzentriert sich das Unternehmen auf einen einzigen Vertriebskanal, z.B. ein Geschäftslokal oder einen Online-Shop. Das Multichannel-Modell bietet mehrere Vertriebskanäle (z.B. Online-Shop, Einzelhandel, Callcenter), jedoch sind diese Kanäle in der Regel unabhängig voneinander, ohne echte Integration. Omnichannel verbessert dieses Modell, indem es verschiedene Kanäle miteinander verbindet, sodass Kunden nahtlos zwischen ihnen wechseln können, beispielsweise indem sie online einkaufen und die Ware im Geschäft abholen.
Unified Commerce geht noch weiter, indem es eine vollständige Integration sämtlicher Geschäftsprozesse und Kundendaten in Echtzeit ermöglicht. Dies bedeutet, dass die Kundenerfahrung über alle Berührungspunkte hinweg konsistent und personalisiert ist, und dass sämtliche Informationen – von Beständen über Transaktionen bis hin zu Kundenprofilen – zentral erfasst und ausgetauscht werden. Ziel ist es, eine ganzheitliche und individuelle Kundenerfahrung zu bieten, unabhängig davon, über welchen Kanal die Interaktion stattfindet.
Dieser Ansatz hat insbesondere durch die Digitalisierung und den zunehmenden Wunsch nach nahtlosen, personalisierten Einkaufserlebnissen an Bedeutung gewonnen. Unternehmen, die Unified Commerce implementieren, können somit nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Kundenbindung und das Einkaufserlebnis erheblich verbessern.
Das Unzer-Ökosystem, das in der SAP Arena zum Einsatz kommt, kombiniert verschiedene Zahlungsinstrumente und Kassensysteme und ermöglicht es Händlern, auf die Bedürfnisse ihrer Kunden maßgeschneiderte Lösungen zu bieten. Besonders hervorzuheben ist, dass 60 % der Kunden bevorzugen, im Geschäft zu kaufen, aber die Ware nach Hause liefern zu lassen, was durch Unified Commerce vereinfacht wird. Ebenso bietet der Ansatz für Händler vielfältige Vorteile, wie die Möglichkeit zur Kundenbindung, Akquise und sogar als Überlebensstrategie in einem wettbewerbsintensiven Markt.
Beij hob hervor, dass Unternehmen von der Echtzeit-Datenanalyse und der Vernetzung aller Vertriebskanäle profitieren können. Beispiele wie DB, Fleurop und Zalando, die das Unzer-Ökosystem bereits nutzen, belegen die Wirksamkeit dieses Modells. So bietet Unified Commerce nicht nur eine verbesserte Customer Journey, sondern auch strategische Möglichkeiten für Unternehmen, die die Anforderungen des digitalen Marktes von heute verstehen und umsetzen möchten.
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